Die Bundesdruckerei in Berlin ist zuversichtlich, bei der neuen Gesundheitskarte einen Zuschlag zu bekommen. "Wir haben uns bei der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) beworben, und wir werden uns weiter bewerben", sagte Ulrich Hamann, Sprecher der Geschäftsführung der Bundesdruckerei im Gespräch mit dem 'Tagesspiegel' (Montagsausgabe). Die Bundesdruckerei druckt neben Geld, Briefmarken und Patentschriften auch die neuen elektronischen Reisepässe.
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Ein Experte sieht große Datenschutzprobleme bei der elektronischen Gesundheitskarte. "Hier ist der Datenschutz von 80 Millionen Versicherten bedroht, sobald das System mit Daten gefüttert wird", so IT-Berater Thomas Maus bei einem Vortrag am heutigen Donnerstag in Mannheim. Als Beispiel führt Maus das "E-Rezept" an: „Aus den Verordnungsdaten lassen sich Diagnosen rückschließen. Diese Daten sind beispielsweise für die Kassen sichtbar und lassen sich dem Patienten zuordnen." Auf diese Weise drohe das "weltweit größte IT-Projekt aller Zeiten" zur Blamage zu werden, so Maus. Nach der Schmach mit der LKW-Maut fürchtet Maus, könne der IT Standort Deutschland "irreparablen Schaden" nehmen.
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Weitere, am Körper getragene Sensoren messen andere wichtige medizinische Daten wie Blutdruck und Sauerstoffgehalt im Blut. Das System bewertet daraus den körperlichen Zustand, erkennt zuverlässig Verschlechterungen und alarmiert im Notfall den Arzt. Letzteres geschieht über eine Online-Anbindung zur Arztpraxis, zur Klinik oder zu einem medizinischen Service-Center. Der Arzt erhält so von senSAVE wichtige Daten für Diagnose und Therapie.
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Der zunehmende Wettbewerb im Bereich der elektronischen Kommunikation kommt den Verbraucher in Europa zugute, so das Fazit des Berichts "Elektronische Kommunikation in Europa - Regulierung und Märkte", den die Europäischen Kommission vorlegte. Deutschland wird aber weiter Nachholbedarf bescheinigt.