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Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Informationstechnologie im Gesundheitswesen bewegt sich mit angezogener Handbremse voran: Verantwortlich sind die angespannte finanzielle Lage in vielen Bereichen des Gesundheitswesens sowie die Komplexität der Markt- und Entscheidungsstrukturen. Die deutschen Kliniken sollten sich nach Meinung des Branchendienstes Experton Group nicht allein auf das "Leuchtturm"-Projekt Gesundheitskarte verlassen: Die am 1. April 2007 in Kraft getretene Gesundheitsreform, zusammen mit der Umsetzung der Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) und den generell klammen Gesundheitsbudgets, werde den Kostendruck weiter verschärfen; dies führe zur Schließung, Privatisierung oder Zusammenlegung von Krankenhäusern. Den akkumulierten Investitionsstau beziffert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) bereits auf rund 50 Milliarden Euro. Nach Schätzungen der Experton Group entfallen davon rund fünf Milliarden Euro auf die Informationstechnologie.

Read more: Deutschland: Trotz Gesundheitskarte: Klinik-IT tritt auf der Stelle

Über 1 Million Haushalte haben keine kostengünstige Zugangsmöglichkeit

Knapp 700 Gemeinden sind in Deutschland noch nicht an das Breitbandnetz angeschlossen, wenn man von entsprechenden Satellitenangeboten absieht. Darauf verweist die Bundesregierung heute in Berlin in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion. Im vergangenen Jahr sind danach etwa 300 Gemeinden neu angeschlossen worden. Neben der überwiegend genutzten ADSL-Technologie, gebe es auch Breitbandangebote über TV-Kabel sowie verschiedene Funklösungen. Zudem könnten gerade Unternehmen praktisch überall in Deutschland auch SDSL-Angebote nutzen, die allerdings weitaus teurer seien als ADSL.

Read more: Knapp 700 deutsche Gemeinden noch ohne Breitband-Internet

Experten listen die führenden Wirtschaftsnationen nach ihrer ITK-Bereitschaft auf: Vor allem in den Bereichen Sicherheit und Identifikation herrscht in Deutschland Nachholbedarf.

In einer von der Economist Intelligence Unit und IBM vorgelegten Studie zur eReadiness hat Deutschland seinen relativ guten zwölften Platz gegen einen mittelmäßigen 19. Platz eintauschen müssen. Im westeuropäischen Vergleich unterdurchschnittlich bewertet wurden auch die Konzepte und Visionen der deutschen Politik in Bezug auf die eReadiness Entwicklung des Landes. Bester Platz im weltweiten Vergleich ist für Deutschland hingegen der vierte Rang beim Kriterium "gesellschaftliches und kulturelles Umfeld".

Read more: Deutschland nur noch mittelmäßig bereit fürs E

Das Internet spielt bei Unternehmen und Bürgern in Deutschland als Kommunikationsmedium mit der öffentlichen Verwaltung eine wichtige Rolle. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai 2007 mitteilt, nutzten im Jahr 2006 etwa 33% der deutschen Unternehmen das Internet zur Kommunikation mit der öffentlichen Verwaltung. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Bürgerinnen und Bürgern. 28% der Personen ab 10 Jahren in Deutschland nahmen im ersten Quartal 2006 Internet-Angebote von Behörden oder öffentlichen Einrichtungen in Anspruch.

Read more: Deutschland: Rund 30% der Unternehmen und Bürger nutzen das Internet für Behördenkontakte

Ob Fahrradklau, Beleidigung oder Nachbarschaftsstreit: In zehn Bundesländern können die Bürger inzwischen online Strafanzeige einreichen.

Nur in Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen nimmt die Polizei noch keine Strafanzeigen online entgegen. Überall sonst ist Klagen via Web möglich und wird von den Bürgern dankbar angenommen. Einer Untersuchung des ITK-Branchenverbands Bitkom zufolge ist Nordrhein-Westfalen die Hochburg der Internet-Streihansel. Dort sind seit März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen über das Internet eingegangen. Das sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr.

Read more: Deutschland: Strafanzeigen via Internet - ein beliebter Service der Polizei

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