Paris will zudem die Diskussion über das Monopol der vom US-Handelsministerium beaufsichtigten Organisation ICANN für die Verwaltung des weltweiten Datennetzes neu aufrollen. "Das Internet ist jetzt eine lebenswichtige, weltweite Infrastruktur von allgemeinem Interesse und muss als solche behandelt werden", sagte Staatssekretär Eric Besson am Montag in Paris.
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Insgesamt 154 Maßnahmen sollen Frankreich in die Weltspitze der Internet-Nationen führen. Das Projekt wird mit den Straßenbau-Vorhaben der 30er Jahre zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise verglichen. Alleine zehn Milliarden Euro will Paris in Glasfasernetze investieren. "Jeder Franzose, wo immer er wohnt, wird ein Anrecht auf Hochgeschwindigkeits-Internet für weniger als 35 Euro haben", sagte Besson.
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Während man sich in Deutschland noch darüber streitet, ob die bereits als veraltet geltende DSL-Technik flächendeckend für jedermann zur Verfügung gestellt werden soll, ist man in Frankreich bereits weiter. Dort arbeitet die Regierung an einer Vorschrift, die vorsieht, dass alle Neubauten mit mehr als 25 Wohnungen künftig einen Glasfaseranschluss erhalten müssen. Über die Vorlage soll das Parlament noch vor dem Sommer abstimmen.
Der Linux-Distributor Red Hat hat das französische Erziehungsministerium als Kunden gewonnen. Das Ministerium hat 2.500 Server in seinen 30 regionalen Verwaltungsbehörden auf Red Hat Enterprise Linux migriert. Das teilt das US-Unternehmen heute in München mit. "Nachdem wir erst GECOS 7 sowie DPS 7 und dann nach und nach unsere AIX-Systeme ausgemustert hatten, beschloss das Ministerium nach 2000, seine Kosten durch die konsequente Entkopplung der Software- und Hardware-Zulieferer drastisch zu senken", erklärt Aichel Affre, IT Systems Manager des französischen Erziehungsministeriums.
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