Die Wiener Grünen möchten, dass bei der nächsten Gemeinderatswahl probeweise über das Internet gewählt werden kann. Die SPÖ hält dagegen, dass E-Voting noch zu unsicher sei.
Der am Wochenende im Rahmen einer Volksabstimmung zur embryonalen
Stammzellenforschung in der Schweiz durchgeführte zweite Pilotversuch einer elektronischen Stimmabgabe auf Bundesebene ist nach Angaben der Bundeskanzlei positiv verlaufen. 22,4 Prozent der Wähler hätten ihre Stimme über das Internet abgegeben. Das elektronische Abstimmungssystem, das von der
Staatskanzlei des Kantons Genf in Zusammenarbeit mit der Bundeskanzlei entwickelt wurde, habe während der gesamten dreiwöchigen Pilotdauer
einwandfrei funktioniert.
Weiterlesen: Schweiz: Zweite E-Voting-Abstimmung auf Bundesebene erfolgreich verlaufen
Ab heute testet der Kanton Zürich erstmals sein neues E-Voting-System in der Praxis. Dieses macht es möglich, per Internet oder Handy abzustimmen.
Das neue E-Voting-System wird an den Studierendenratswahlen der Universität Zürich zum Einsatz kommen, die vom 6. bis 10. Dezember abgehalten werden. An der Wahl gilt es, die 70 Vertreter für das «Parlament der Studierenden» zu bestimmen.
Die elektronischen Wahlsysteme in den USA stehen im Verdacht, Manipulationen zu ermöglichen -- deshalb wird unter anderem an Geräten gearbeitet, die Papier-Protokolle der Abstimmung erzeugen und so das Ergebnis überprüfbar machen. Allerdings zeigt sich: Selbst diese modernen Systeme werden teilweise so ungeschickt eingesetzt, dass ihre Vorteile verloren gehen. Das schreibt Ted Selker, Co-Direktor des Caltech/MIT Voting Technology Project, in einem Beitrag für Technology Review aktuell.
Bei der Wahl zum Studierendenrat der Universität Zürich können die Studierenden ihre Stimme vom 22. November bis zum 10. Dezember auch per SMS und Webbrowser abgeben. Das statistische Amt des Kantons Zürich und Unisys Schweiz erproben dabei erstmals ihr e-Voting-System im produktiven Einsatz.