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Freitag, 29.03.2024
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In den Niederlanden, wo nach dem Fall der "letzten Bastion" Amsterdam Wahlcomputer inzwischen flächendeckend die traditionellen Papierstimmzettel verdrängt haben, will eine Gruppe von e-Voting-Gegnern den Widerstand gegen Wahlmaschinen auf europäischer Ebene vernetzen. Zu diesem Zweck gibt die Gruppe, die bereits seit einiger Zeit die Website Wirvertrouwenstemcomputersniet ("Wir vertrauen Wahlcomputern nicht") betreibt, jetzt auch einen Newsletter in englischer Sprache heraus. Eine europäische Website befindet sich derzeit noch im Aufbau.

Weiterlesen: Niederländische e-Voting-Gegner wollen Widerstand in Europa vernetzen

"Ein Common Criteria Schutzprofil ist der beste Weg, die Sicherheitsanforderungen zu standardisieren", erklärte Nils Meißner von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) heute auf dem Internationalen Workshop on Electronic Voting. Wie Meißner ankündigte, will eine Arbeitsgruppe der Gesellschaft für Informatik (GI) noch im Herbst ein solches Schutzprofil für Internet-Wahlen im nicht-parlamentarischen Raum veröffentlichen. Es wird derzeit auf der Basis der Erfahrungen mit zwei Online-Wahlen erarbeitet, welche die GI 2004 und 2005 unter ihren 24 000 Mitgliedern parallel zur herkömmlichen Briefwahl auf der Plattform des Polyas-Systems der Kasseler Firma Micromata durchführte.

Weiterlesen: eVoting: Online wählen mit zertifizierter Sicherheit

"Allmählich wird es ernst", erklärte Robert Krimmer vom Kompetenzzentrum für Elektronische Partizipation und Elektronische Wahlen (E-Voting.CC) heute zur Eröffnung eines dreitägigen internationalen Workshops on Electronic Voting. Auf dem Workshop ist ein kleiner Kreis von 85 Experten aus Wissenschaft, Industrie und Politik aus 25 Ländern und vier Kontinenten in Bregenz zusammengekommen, um sich über die Chancen und Risiken des eVoting – an Wahlcomputern – und iVoting – online über das Internet – auszutauschen.

Weiterlesen: eVoting: "Allmählich wird es ernst"

Ein Problem mit Online-Wahlen ist die Wahrung des Wahlgeheimnisses. Dieses soll nach herrschender Meinung nicht nur sicherstellen, dass der Wähler sein Votum frei von Druck oder Beeinflussung abgibt, sondern zugleich allen anderen Wählern die Gewissheit geben, dass sich der Gleichheitsgrundsatz – "ein Wähler, eine Stimme" – nicht durch Stimmenkauf aushebeln lässt. Wenn nun aber jeder von zu Hause oder vom Arbeitsplatz aus seine Stimme online abgeben kann, ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, dass die Familie, Arbeitskollegen oder Interessengruppen in ungebührlicher Weise auf die Entscheidung Einfluss nehmen. "Es erscheint nahezu unmöglich, in unbeaufsichtigten Distanzwahl-Szenarien die familiäre Stimmabgabe durch technische Maßnahmen zu verhindern", konzediert denn auch der Kommentar-Anhang zu den eVoting-Standards des Europarats.

Weiterlesen: eVoting: Nur die letzte Stimme zählt

In naher Zukunft werden die Deutschen nach Einschätzung von Rüdiger Grimm, Professor für IT-Sicherheit an der Universität Koblenz, bei politischen Wahlen auch via Internet ihre Stimme abgeben können. "Irgendjemand wird anfangen und zeigen, dass das ganz einfach und unproblematisch geht", sagte Grimm in einem dpa-Gespräch. Dann werde diese Art des Wählens "ganz natürlich" als Ausnahmewahl wie die Briefwahl angeboten. "In fünf Jahren wird das selbstverständlich sein."

Weiterlesen: Politische Wahlen per Internet sollen selbstverständlich werden

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