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Steve Case, der Gründer und ehemalige Geschäftsführer von America Online (AOL), ist ein Freund großer Worte. Schon mit dem Zusammenschluss von AOL mit Time Warner wollte er die Welt verändern, jetzt ist es wieder soweit. "Die Welt zu verändern ist kein Halbtagsjob", sagte Case und nahm Abschied von AOL (1.11.). Case will das marode amerikanische Gesundheitswesen revolutionieren, es "von der Krankheitsverwaltung zum E-Health-Business" verwandeln - hier und nirgendwo anders werde der nächste große Boom kommen.
Vom 16. bis 19. November findet auf der weltgrößten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf zum achten Mal die MEDICA MEDIA statt. Die Sonderschau "Medizinische Informationssysteme und Telemedizin" informiert in Halle 17 über Praxis und Forschung, demonstriert Produkte und neue wissenschaftliche Projekte. In diesem Rahmen wird auch das EU-Projekt "Health Service24" vorgestellt, das der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson koordiniert. Gezeigt wird ein funkvernetztes Patienten-Monitoring. Sensoren messen am Körper Patientendaten, die per Bluetooth an ein Handy oder PDA und von dort in Echtzeit per Mobilfunk an ein medizinisches Call Center, eine Arztpraxis oder Klinik übertragen werden. "Menschen, die unter Bluthochdruck, Herzproblemen, Asthma oder Zuckerkrankheit leiden, wird unser Projekt neue Freiheiten geben und eine schnellere medizinische Versorgung ermöglichen. Gleichzeitig sinken die Kosten im Gesundheitswesen vor allem für chronisch Kranke," sagt Ericsson-Projektmanager Rainer Herzog.
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Während in der Logistik ohne die Implementierung von Radiofrequenz Identifikation (RFID) kein solider Zukunftsplan auskommen kann, scheinen sich nun auch im medizinischen Bereich die Anwendungsmöglichkeiten zu häufen.
Wer kennt das nicht: Man wird krank und muss nun seine Leidensgeschichte den behandelnden Ärzten zum wiederholten Male erzählen. Denn die Kommunikation zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen läuft häufig schlecht - das ergeben Untersuchungen von Dr. Ursula Hübner, Professorin für Informatik im Gesundheitswesen an der Fachhochschule Osnabrück. "Die noch üblichen Arztbriefe in Papierform helfen kaum weiter", sagt die Forscherin. "Sie sind nicht in der Lage, vielfältige Daten angemessen festzuhalten und schnell an die weiterversorgende Institutionen zu übermitteln". Die Lösung lautet: elektronische Kommunikation im Gesundheitswesen auf Basis einer elektronischen Patientenakte.