Today 217

Yesterday 577

All 39466499

Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die erste Etappe von E-Government ist geschafft: Viele Formulare wurden zum Download ins Web gestellt - Eine exemplarische Rundschau über einige Angebote Die Vorzeigeanwendung der elektronischen österreichischen Bürger-Verwaltungs-Kommunikation ist der Amtshelfer Help. Diese E-Government Anwendung wurde bereits 1998 im Auftrag des Bundeskanzleramts vom Bundesrechenzentrum und der Agentur net-value gestartet und kontinuierlich weiterentwickelt. Bürger finden hier Informationen über Behördenwege, erforderliche Dokumente, anfallende Gebühren, Fristen sowie Formulare und Vorlagen. In Zukunft soll dort die vollständige elektronische Abwicklung der Verwaltungsabläufe möglich sein. Help wurde 2003 mit dem europäischen eGovernment-Award ausgezeichnet.

FinanzOnline

Einen wichtigen Punkt in den elektronischen Verwaltung macht das Finanz- und Steuerwesen aus. Das Portal FinanzOnline bildet in diesem Bereich die tragende Säule. Neben Parteienvertretern, Bürgern und Unternehmen haben auch Gemeinden Zugang zu diesem Onlineservice, jeweils mit verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten und spezifischen Informationen. Die wichtigsten Funktionen sind die elektronische Übermittlung von Umsatzsteuervoranmeldungen, Arbeitnehmerveranlagungserklärungen, Anträge auf Änderung von persönlichen Daten und Rückzahlungsanträge. Die Kosten für die Entwicklung des Portals betrugen rund 1,6 Mio. Euro, die jährlichen Betriebskosten machen derzeit rund zwei Millionen Euro aus. Nach aktuellen Angaben nutzen 140.000 Bürger, 70.000 Unternehmen, 2200 Gemeinden, 3300 Wirtschaftstreuhänder, 860 Rechtsanwälte und 500 Notare das Portal.

Für die Unternehmen

Ein wesentlicher Wachstumsmotor für E-Government-Anwendungen sind Unternehmenslösungen. Neben dem Außenwirtschaftsportal des Wirtschaftsministeriums mit seiner "Pawa" - der papierlosen Außenwirtschaftsadministration - sorgt vor allem das Dataweb der Telekom Austria für Erleichterungen und Beschleunigung bei Genehmigungen und Abfragen. Pawa soll die Bearbeitungszeit von Einfuhrgenehmigungen von derzeit fünf Tagen auf wenige Minuten reduzieren. Importeure können Daten online einspeisen und die Abwicklung der Einfuhr zur Gänze auf elektronischem Weg vornehmen. Benutzen können das System nur Unternehmen, die sich vorher identifiziert und registriert haben. Dadurch sollen unberechtigte Zugriffe vermieden werden. Im Dataweb bekommen Anwender raschen Zugang zu Rechts- und Wirtschaftsdatenbanken - so etwa zu Firmenbuch, Insolvenzmonitor, zentralem Melde- und Gewerberegister sowie zur Grundstücksdatenbank. Neben einem gesicherten Login (SSL) bieten "heikle" Datenbanken (zum Beispiel das Melderegister) zusätzlich verschlüsselte Abfragen. Diese Datenbanken bedürfen einer Genehmigung der Standesvertretung oder einer direkt vom Ministerium erteilten Zugriffsberechtigung.

Suchen und Finden

Die Städte Salzburg und Wien regeln "Lost & Found"-Angelegenheiten über eine internetbasierende Fundamtlösung. Angeboten werden zwei Zugangsarten: einerseits eine Behördenapplikation, die Fundverwaltung, Abläufe, Fristen- und Lagerverwaltung und Publikation auf automatisierter Ebene löst. Die Bürgerapplikation bietet Suchenden ein Recherchetool mit zahlreichen Subkategorien sowie die Möglichkeit, eine Verlustmeldung einzugeben. Die Stadt Wien startete eine Plattform, auf der unterschiedliche Webapplikationen zur Termin- und Ressourcenverwaltung aufgesetzt werden können. Die erste Anwendung, ein Reservierungstool für die Grillplätze auf der Donauinsel, ist bereits online und erfreut sich großer Beliebtheit.

Intranet der Gemeinden

Unter dem Arbeitstitel "Kommunalnet.at" hat die Donau-Universität Krems im Auftrag des österreichischen Gemeindebunds und der Kommunalkredit Austria die aktuelle Situation bei allen österreichischen Gemeinden untersucht. Aus Sicht der Experten fehlen Umsetzungen, die Angebote zusammenfassen und Systeme, die es ermöglichen, die Ziele des E-Government ohne kostspielige Eigeninitiativen zu verwirklichen. Ab 2004 soll daher das "Intranet der Gemeinden" starten und Servicefunktion sowie Informationen zu allgemeinen wie auch speziellen E-Government-Projekten bieten. Die Kommunikationsschnittstelle übernimmt die Donau-Universität Krems, so der E-Government-Verantwortliche der Donau-Universität Krems, Peter Parycek. Diese Aktivitäten werden auch eines der Kernthemen des neuen postgradualen Master-of-Science-Lehrgangs E-Government der Donau-Universität Krems sein, der demnächst startet.

e-Stip

Im derzeit startenden Herbstsemester wird mit E-Stipendium das erste österreichische Projekt, das auf dem Signaturgesetz basiert, gelauncht. Ziel des Projekts, das von Microsoft und der Studienbeihilfenbehörde des Bildungsministeriums entwickelt wird, ist es, eine Onlineplattform zu schaffen, über die Studierende mithilfe ihres neuen Studentenausweises in Form einer Chipkarte auch ihre Anträge auf Studienbeihilfe digital abwickeln können.

Quelle: Der Standard

Go to top