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Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
In Insiderkreisen gilt es als fix: Siemens, IBM und Telekom Austria treten gegen Bundesrechenzentrum, HP und CSC an. Als Alleinanbieter tritt T-Systems an. Branchengerüchten zufolge sollen sich auch Raiffeisen (RIZ) und Unisys um die e-Card bewerben. "Wir bewerben uns für den Betrieb des Zentralrechensystems beim Projekt e-Card", sagt SBS-Chef Albert Felbauer gegenüber dem Telekommunikations & IT Report. Mit den Partnern IBM und Telekom Austria will Siemens Business Services als Bieter-Konsortium für die erneute Ausschreibung des Großprojektes e-Card, dem elektronischen Krankenschein-Ersatz, antreten. Was Felbauer zuversichtlich macht, dass Siemens diesen Auftrag an Land zieht? "Einen zweiten Flop kann sich die Republik Österreich nicht leisten", lautet die selbstbewußte Ansage. Schon bei der ersten e-Card Ausschreibung machten IBM, TA und SBS gemeinsame Sache, und verloren das Rennen an EDS/Orga. "Wir sind im Lösungsgeschäft kompetent, IBM für Hard- und Software und die Telekom Austria wird die Netzwerkverbindungen herstellen und die Schulungen bei den Ärzten durchführen", so der SBS-Chef.

Gegen das Siemens-Konsortium wird laut Insiderinformationen das BRZ im Verbund mit CSC als Systemintegrator und HP als Projektpartner antreten. Im Alleingang will T-Systems anbieten, Branchengerüchten zufolge bewerben sich auch das Raiffeisen Informatik Zentrum (RIZ) und Unisys um den Auftrag.

Um 90 Millionen Euro Projektsumme wird beim neuerlich ausgeschriebenen e-Card-Projekt gerittert. So lautete zumindest die Auftragssumme der ersten Ausschreibung, die EDS und Orga gewannen und wieder verloren. Ob das Volumen dieser Neu-Ausschreibung genauso hoch sein wird, wollte der Hauptverband der Sozialversicherungsträger bisher nicht bestätigen.

Die jetzige Ausschreibung "Betriebszentrale und Terminalsoftware" ist indes nur ein Teil des gesamten Projektes - jener Teil an dem der glücklose Auftragnehmer EDS scheiterte. Danach sollen vier weitere Teilprojekte ausgeschrieben werden, darunter etwa die Karteninfrastruktur und die Gesamtkoordination des Projektes. Im zweistufigen Ausschreibungsverfahren werden vom SV-Hauptverband derzeit drei bis fünf Bewerber ermittelt, die man zur Angebotslegung Ende Juli einladen will.

Ein komplexes Unterfangen wird das Projekt e-Card jedoch allemal. "Immerhin gilt es, die unterschiedlichen Regeln von 21 Versicherungsträgern und der Ärztekammer abzubilden", so Felbauer, der auf die Kompetenz seiner 5.000 Ingenieure setzt, um dieses Projekt abzuwickeln.

Nach wie vor hegt der Hauptverband den ehrgeizigen Plan, die e-Card bis Ende 2004 zu realisieren. Unmöglich? "Wenn nicht allzu viele Zusatzfunktionalitäten wie etwa Selbstbehalt oder Notfalldaten ins System gepackt werden, vielleicht", meint Felbauer. Wichtig sei die e-Card in jedem Fall als Trägermedium für die elektronische Signatur als Zugangsinstrumentarium im e-Government - das wäre eine Bürgerkarte, die alle haben. Zum Vergleich: Mit den Bankomatkarten würde man nur etwa vier Millionen Nutzer, also etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung erreichen.

Quele: Telekommunikations Report

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