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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Alle Bürger Märkisch-Oderlands sollen künftig Anträge auf Wohngeld am heimischen Computer ausfüllen können. Das "intelligente" Formular warnt dabei vor unsinnigen Einträgen bzw. prüft die Plausibilität der Angaben und stellt eine unverbindliche Wohngeldberechnung an. Die Software für den neuen Schritt zur elektronischen Verwaltung (eGovernment) ist im Computerzentrum Strausberg entwickelt worden. Landkreis Märkisch-Oderland und Stadt Strausberg erweitern jetzt ihre Wohngeldsoftware um jene Komponente, Daten von den Bürgern aus dem Internet zu empfangen.

Bauvoranfragen, Bauanträge per Internet an die Verwaltung zu schicken ist vielerorts schon gang und gäbe, auch in Märkisch-Oderland. Wegen der Sensibilität der persönlichen Daten und des hohen Beratungsbedarfs gab es diese Möglichkeit für die Antragstellung sozialer Leistungen wie dem Wohngeld bisher noch nicht. Das soll sich ändern: Das Computerzentrum Binder und Karl Strausberg hat mit dem Landrat von Märkisch-Oderland Gernot Schmidt (SPD) und dem Strausberger Bürgermeister Hans Peter Thierfeld ein Pilotprojekt vereinbart. Damit sollen alle Bürger des Landkreises die Möglichkeit erhalten, ihr Wohngeld über das Internet zu beantragen.

In der Stadt Strausberg sind das laut Fachbereichsleiterin Gudrun Wolf rund 1700 Fälle, im Landkreis, also allen anderen Gemeinden, 4500 Fälle. Je Fall werden pro Jahr zwei bis drei Antragsvorgänge veranschlagt. Die Unterkunftskosten nach Hartz IV gehören nicht dazu. Wohl aber, so Geschäftsführer Hans-Jo­achim Karl, können Eigenheimbesitzer einen Zuschuss beantragen. Bisher arbeiteten die beiden Wohngeldstellen bereits mit der Software des Computerzentrums. Doch jetzt wird der so genannte innere Bereich geöffnet, wo sie über ein Chiffriersystem direkt in das Antragsformular ihre Angaben eingeben. Das "intelligente" Formular reagiert dabei auf die Eingaben, indem zum Beispiel nur solche Felder beschreibbar gemacht werden, die relevant sind oder offensichtlich unsinnige Angaben signalisiert werden. Schließlich führt es wie die elektronische Steuererklärung Elster eine Plausibilitätsprüfung durch.

Der Bürger muss vorerst seinen ausgefüllten Antrag, zu dem er über die Internetseite auch jegliche Beratungsangebote erhält, ausdrucken, unterschreiben und, versehen mit den nötigen Bescheinigungen über Einkommen und Miethöhe, zur Wohngeldstelle schicken. Parallel können sie den Antrag auch übers Internet mailen, wodurch er dem dortigen Bearbeiter bei Einreichung des Papierformulars eben bereits im PC eingegeben vorliegt. Das legt den Wunsch nach besonders rascher Bearbeitung nahe. Auf eine feste Zusage wie das Finanzamt in Sachen Elster festlegen wollten sich Schmidt und Thierfeld allerdings nicht.

Karl will möglichst alle Wohngeldstellen Deutschlands für die Software begeistern. Unter www.wohngeld.de kann man testen.

Quelle/Source: Märkische Oderzeitung, 29.07.2006

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