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Friday, 5.07.2024
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Bitkom fordert auf der Systems digitale Ausweise

Bundesbürger sollen künftig flächendeckend via Internet mit Behörden, Krankenkassen und Gesundheitseinrichtungen kommunizieren. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) fordert dafür bis 2005 die Einführung digitaler Ausweise und Karten. Das sei technisch machbar und auch finanzierbar, sagte Bitkom-Vizepräsident Willi Berchtold auf der Fachmesse Systems. Unter den Schlagworten E-Government und E-Health (elektronische Verwaltung und Gesundheitsdienste) gebe es hier zu Lande bisher nur Insellösungen, die man verbinden müsse. Dazu sollten Bund, Länder und Kommunen das mit Investitionen von 1,6 Milliarden Euro gestartete Projekt "Bund Online 2005" erweitern, um überall gleiche technische Standards zu schaffen. Das Bundesprojekt will in den nächsten Jahren rund 350 Dienstleistungen online anbieten. Bitkom appelliert an Länder und Gemeinden, sich einzuklinken. Dann könnten neben Steuererklärungen auch öffentliche Ausschreibungen oder Gewerbeanmeldungen via Web erledigt werden.

Allein das Bundesprojekt mache sich binnen vier Jahren bezahlt, weil es dem Staat Einsparungen von 400 Millionen Euro pro anno bringe. Dazu kämen weniger Kosten für Bürger und Firmen. Um Dienste auch auf Länder- und Gemeindeebene aus einer Hand anbieten zu können, müssten Personalausweise mit einem Chip ergänzt werden, der auch Merkmale wie Fingerabdrücke enthält, sagte Berchtold. Ein solcher Bürgerausweis koste fünf Euro mehr als ein herkömmlicher Ausweis.

Für die Einführung einer Gesundheitskarte veranschlagt er bundesweit 600 Millionen Euro, die die Kassen übernehmen sollen. Denn vor allem sie würden von Einsparungen profitieren, die in einer Studie auf jährlich 1,2 Milliarden Euro im Gesundheitswesen geschätzt würden. Die Karte könne über das übliche Maß hinaus Medikationen, Versicherungsdaten oder Röntgenbilder speichern. Einwände in puncto Datenschutz lässt Berchtold nicht gelten. Bitkom fordert die Kartenprojekte auch, um der kriselnden IT-Branche Impulse zu geben. Derzeit hat der E-Government-Markt in Deutschland ein Volumen von rund 11,3 Milliarden Euro.

Quelle: Frankfurter Runschau

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