Die Bundesregierung sollte die Projekte für virtuelle Rathäuser und Behörden in den Städten und Bundesländern nach Ansicht des High-Tech Branchenverbandes Bitkom zur Chefsache machen. "Wir fordern einen Masterplan für das E-Government in Deutschland", sagte Bitkom-Vizepräsident Willi Berchtold am Montag zum Auftakt der Computermesse Systems in München. Mit dem Projekt "BundOnline 2005" zeige die Regierung, wie wichtig E-Government für die Zukunft ist. Doch sollten nicht nur die Einrichtungen des Bundes internetfähig gemacht werden, auch Länder und Kommunen sollten ihre Leistungen für Unternehmen und Bürger im Web bereitstellen.
Die Vielzahl unterschiedlicher Projekte in den Ländern und Kommunen bremse die Ausbreitung virtueller Behörden im Internet. "In Deutschland gibt es zurzeit einen Flickenteppich unterschiedlicher Initiativen."
E-Government-Staatsvertrag angeregt
Um dies zu verändern, müsse die Bundesregierung auf eine Übereinkunft der Länder im Sinne eines Staatsvertrages hinwirken und einen Koordinator für die virtuelle Regierung ("E-Government") einsetzen. Für den Bürger dürfe es künftig keinen Unterschied mehr machen, ob er im Internet Leistungen einer Kommune oder des Bundes nutzt.
Mit "BundOnline 2005" will die Bundesregierung jährlich 400 Millionen Euro einsparen. Darüber hinaus könnten aber auch Firmen durch die digitale Kommunikation mit Behörden ihre Kosten reduzieren, so der Branchenverband. "Es ist daher wesentlich, dass E-Government von Behörden und Wirtschaft in enger Zusammenarbeit entwickelt und vorangetrieben wird", erklärt Berchtold.
Digitale Bürgerkarte einführen
Um eine sichere Kommunikation zwischen Behörden, Bürgern oder Unternehmen zu gewährleisten, schlägt Bitkom eine digitale chipbasierte Bürgerkarte vor. Diese Multiapplikationskarte sollte bis 2005 eingeführt werden und eine Ausweisfunktion enthalten sowie mit einer elektronischen Signatur ausgestattet sein.
Quelle: ZDF heute
