«Das Rad nicht neu erfinden»
Das Einsparungspotential von rund 400 Millionen Euro, dass sich die Bundesregierung von der Digitalisierung ihrer Kommunikation verspricht, könnte wesentlich erhöht werden, wenn die Kommunen und Länder mit einbezogen würden. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), der größte Interessenverband der Branche, fordert daher eine koordinierte Aktion. Es fehlt, so der BITKOM-Vizepräsident Willi Berchtold, an einem übergreifenden Gesamtkonzept. Viele Kommunen entwickeln für sich maßgeschneiderte Softwarelösungen, obwohl sich die Anwendungen von Stadt zu Stadt nicht wesentlich unterscheiden. Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden.
Schwerpunkt Identifikation
Wesentlicher Bestandteil des Informationsaustauschs zwischen Bürger und Behörden ist die sichere Authentifizierung per Chipkarte. Nach Vorstellung des BITKOM-Sprechers sollen auf der Karte biometrische Daten wie Fingerabdrücke oder Irisscan und eine elektronische Unterschrift gespeichert werden. Damit kann sich der Bürger beim Ämtergang identifizieren, aber auch einkaufen gehen. Deutsche Unternehmen zählen zu den Weltmarktführern dieser Technologie und setzen sie im Ausland bereits ein. Jetzt geht es darum, sie auch in Deutschland zur Anwendung zu bringen, so Berchtold.
BITKOM auf der Systems
Die BITKOM präsentiert auf der Computerfachmesse Systems 2002, die heute eröffnet wurde, einen Stand zum Thema Sicherheit in der Informationstechnologie, auf dem praktische Anwendungen der digitalen Signatur gezeigt werden. Damit möchte der Verband die Politik auffordern, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, elektronische Unterschriften flächendeckend einzusetzen.
Quelle: Netzeitung