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Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Bundesregierung will die Nutzung der elektronischen Kommunikation in Deutschland forcieren, in seiner Verwaltung eigene Impulse setzen und hofft damit auf Milliardeneinsparungen. Der Bund wolle bis Ende 2004 sein gesamten Beschaffungen elektronisch abwickeln, kündigte Wirtschafts-Staatssekretär Alfred Tacke am Freitag bei einer Fachveranstaltung der Wirtschaft in Berlin an. Wenn man anzusetzen habe, dass der Beschaffungsumfang aller staatlichen Ebenen jährlich bei knapp knapp 300 Milliarden Euro liege, "dann können sie sich vorstellen, was bei uns zehn bis 20 Prozent Kostenreduzierung dadurch bedeuten", sagte Tacke. Auch für die Wirtschaft ergäben sich durch die Nutzung elektronischer Instrumente bei der Beschaffung Milliarden-Einsparvolumina. Um diesen Weg weiter voranzubringen, hat die deutsche Wirtschaft einen Klassifikationsstandard namens eCl@ss entwickelt, der für Produktinformationen und -beschreibungen genutzt wird. Dieser soll nun zu einem weltweit führenden Standard ausgebaut werden.

Tacke hob hervor, dass Deutschland inzwischen im Bereich Kommunikation und Internet internationale Spitzenpositionen erreicht habe. Beim Mobilfunk liege Deutschland mit einer Durchdringungsquote von 70 Prozent an führender Stelle, bei der Internet-Durchdringung gebe es mit einer Quote von 50 Prozent bei einer internationalen Spitzenwert von 70 Prozent noch Nachholbedarf. Auch bei der Nutzung solcher Möglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung müsse man noch deutlich zulegen. Der Vormarsch der Elektronik werde sich fortsetzen. Es werde einmal 30 Millionen Job-Cards in Deutschland geben sowie 70 Millionen elektronischer Gesundheits-Pässe, die alle relevanten Informationen gespeichert hätten. Das werde Kosten in Milliardenhöhe sparen.

Der zunehmende Einsatz elektronischer Beschaffungslösungen, von elektronischen Instrumenten insgesamt in der Wirtschaft setzt nach Angaben von Wirtschaftsvertretern und Tacke aber möglichst einheitliche Standards voraus. Ein wichtiger Schritt dazu sei das eCl@ss- Klassifizierungsinstrument, das inzwischen von vielen Firmen genutzt werde. Inzwischen liefen Gespräche mit den Initiatoren eines verwandten US-Systems, die ein Zusammenwirken beider Instrumente erlaubte und damit die Nutzung auf weltweiter Ebene erleichtern sollte. Die Autokonzerne Audi, BMW, DaimlerChrysler und Volkswagen kündigten am Freitag die gemeinsame Nutzung von eCla@ss bei der Klassifizierung von Beschaffungsgütern an und wollen künftig zur Verbreitung dieses Standards beitragen.

Quelle: Reuters

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