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Monday, 1.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Projekt BundOnline 2005: Intershop und SBS bauten virtuellen Marktplatz für das deutsche Bundesbeschaffungsamt.

Die E-Government-Initiative „BundOnline 2005“ der deutschen Bundesregierung verpflichtet alle öffentlichen Verwaltungen internetfähige Dienstleistungen bis zum Jahr 2005 ausschließlich online bereitzustellen. Einen wesentlichen Schritt dazu hat nun das deutsche Innenministerium inklusive 26 nachgeordneter Behörden wie der Bundesgrenzschutz, das Bundesverwaltungsamt oder das Bundesamt für Verfassungsschutz gesetzt: Eingekauft wird seit Mitte 2002 über die Plattform Öffentlicher Eink@uf Online des Beschaffungsamtes. Die Basis des „Virtuellen Marktplatzes“ ist die Enfinity-Procurement-Lösung von Intershop Communications, die durch Siemens Business Services implementiert wurde. Das System des Unified-Commerce-Management-Spezialisten läuft auf Linux Debian und Linux Red Hat und bindet sowohl die Anbieter- als auch die Käuferseite vollständig ein.

Ziel des Procurement-Projektes war den Betreibern zufolge schlicht die Schaffung von wirtschaftlichen Vorteilen durch den Aufbau eines zentralen Online-Einkaufssystems für die öffentliche Hand. Unbedingt erforderlich wurde dazu eine klare Definition der Prozessabläufe, da im Gegensatz zu Einkaufsvorgängen in der Wirtschaft die öffentlichen Aufträge besonderen Anforderungen unterliegen. Sie schlagen sich etwa in umfangreichen Vergabevorschriften und einem hohen Sicherheitsbedarf nieder.

Projekt umgesetzt. Der entstandene Marktplatz bietet den Mitarbeitern über das Intranet nun Zugriff auf alle Angebote des Bundesbeschaffungsamtes. Lieferanten können über das Internet wiederum ihr Leistungssortfolio pflegen und den aktuellen Auftragsumfang einsehen. Durch die Mandantenfähigkeit der Enfinity-Procurement-Lösung können auch mehrere Behörden gleichzeitig und gleichwertig abgebildet werden.

Die erstellte Lösung basiert auf einer Architektur mit XML-Schnittstellen und Komponenten, die eine zentrale Bearbeitung in der Browseroberfläche ermöglichen. Über dedizierte Zugriffsrechte erhalten die relevanten Lieferanten, Bedarfsträger und Mitarbeiter des Beschaffungsamtes Zugang auf den Einkaufsmarktplatz. Zur Authentisierung und Autorisierung der Nutzer ist im System eine PKI-Lösung eingebunden. Die Produktinformationen werden dynamisch mit den Prozessdaten verbunden. Dabei erscheint das Produktangebot personalisiert entsprechend den Rechten des einzelnen Nutzers und gefiltert für die in den Rahmenverträgen vereinbarten Besonderheiten. Ein individuelles Rahmenvertrags-Management erleichtert den Mitarbeitern des Beschaffungsamtes die Verwaltung und Kontrolle der rechtlichen Gegebenheiten. Für bestimmte Produktkategorien werden Konfiguratoren verwendet, um z.B. Dienstfahrzeuge den Anforderungen des Bundeskriminalamtes anzupassen.

Die Nutzer greifen für die Bestellungen über einen Apache-Webserver auf den Anwendungsserver. Dieser beinhaltet das komplette Enfinity-System, die Anwendungen des Beschaffungsamtes und den Server für die Mediadaten. Transaktionsdaten werden im DB-Server auf einer Oracle-Datenbank abgelegt. Der Application-Server ist darüber hinaus mit einem Trustcenter zur Verifizierung der Daten verbunden. Über den Zugriff auf den DOMEA-Server können Verwaltungsvorgänge in einem einzigen, IT-gestützten Geschäftsgang bearbeitet und die Ergebnisse gespeichert werden.

Quelle: Telekommunikations Report, 21.09.2003

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