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Monday, 1.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Nicht nur im elektronischen Handel, auch im E-Government entscheidet die Bequemlichkeit der Zahlungsabwicklung häufig über den Erfolg eines Angebots. Wie das medienbruchfreie Bezahlen mit Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsanforderungen vereinbar ist, zeigt das Regensburger Universitätsinstitut ibi research in einem neu erstellten Modul des E-Government-Handbuchs des BSI. Mit der wachsenden Verbreitung von E-Government-Dienstleistungen stellt sich zunehmend die Frage, wie anfallende Erlöse und Gebühren auf effiziente und sichere Weise vereinnahmt werden können. Anbieter von Online-Transaktionen sehen sich dabei einer unüberschaubaren Vielfalt verschiedener Zahlungsverfahren gegenüber, die von der klassischen Überweisung bis zu Mobiltelefonbasierten Zahlungsverfahren reicht. Das Modul „Sichere Zahlungsverfahren für E-Government“, das nun von ibi research an der Universität Regensburg fertig gestellt wurde, ist Teil des E-Government-Handbuchs, das das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) herausgibt. Das Modul arbeitet das Thema umfassend auf und hilft so Entscheidungsträgern in E-Government-Projekten, geeignete Zahlungsverfahren auszuwählen. Ausgehend von einer strukturierten Darstellung unterschiedlicher Arten von Zahlungsverfahren widmet sich das Modul vor allem der Frage, welche Zahlungsverfahren für welche E-Government-Dienstleistungen am besten geeignet sind.

Ernst Stahl, Projektleiter bei ibi research, erklärt dazu: „Bei der Wahl eines Zahlungsverfahrens ist eine Vielzahl von Kriterien zu berücksichtigen, aus denen sich häufig widersprüchliche Anforderungen ergeben. Die Auswahl ist deshalb nicht leicht und muss situationsabhängig getroffen werden.“

Zur Unterstützung des Auswahlprozesses wurde von ibi research ein Vorgehensmodell entwickelt, das neben Eigenschaften wie Verbreitung oder Zahlungsgarantie auch die Eignung für bestimmte Betragsbereiche sowie die Sicherheit und Implementierungsaufwände der Verfahren berücksichtigt. Die Anwendung des Vorgehensmodells wird im Rahmen des Moduls anhand mehrerer Fallbeispiele, wie der elektronischen Handelsregisterauskunft oder der Zollauktion des Bundes, exemplarisch vorgeführt.

Dr. Timo Hauschild, verantwortlicher Projektleiter im BSI, meint dazu: „Das neue Modul stellt eine sehr gelungene Ergänzung des als zentrale Informationsbörse angelegten E-Government-Handbuchs dar. Mitarbeiter in E-Government-Projekten erhalten wieder einmal konkrete Hilfestellung bei der Lösung ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Das Modul passt sich somit ideal in den vom Handbuch verfolgten Ansatz ein, ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ leisten zu wollen.“

Auch wenn sich für viele E-Government-Dienstleistungen geeignete Zahlungsverfahren finden lassen, so zeigt das Modul doch ein wesentliches Defizit der heute verfügbaren Verfahren auf: Gerade die weit verbreiteten und bequem nutzbaren Verfahren wie Kreditkarte oder Lastschrift bieten wegen der fehlenden Unterschrift oft keine ausreichende Zahlungssicherheit. Es existieren jedoch Bestrebungen, die handschriftliche Unterschrift bei Bezahlvorgängen im Internet durch eine qualifizierte elektronische Signatur zu ersetzen. Ein solches signaturbasiertes Verfahren ermöglicht neben einer garantierten Zahlung für die Behörde auch die Schaffung durchgängiger elektronischer Prozesse.

Das komplette Modul steht ab sofort zum kostenlosen Download zur Verfügung: www.e-government-handbuch.de/download/4_Zahlv.pdf

Quelle: ibi research, 06.05.2004

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