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Monday, 1.07.2024
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Hersteller ADS sieht neue Möglichkeiten für RFID-Chips unter der Haut | Als Zahlungsmittel oder zusätzliche Identifikation | Kreditkartenfirma MasterCard testet Funkchips auf Plastikkarten | Kann sich auch Implantate vorstellen Die für ihre Chipimplantate bekannte US-Firma Applied Digital Solutions [ADS] versucht mit einer neuen Idee ihr Geschäft anzukurbeln: RFID-Chips unter der Haut sollen als Zahlungsmittel eingesetzt werden.

ADS-Chef Scott Silverman kann sich nach eigenen Worten vorstellen, dass die Implantate Kreditkarten ablösen.

Das Kreditkartenunternehmen MasterCard testet derzeit bereits den Einsatz von Funkchips. PayPass sieht aus wie eine Kreditkarte, besitzt aber einen RFID-Chip, der berührungslos gelesen werden kann.

MasterCard-Vizepräsident Art Kranzley sagte letzte Woche, man überlege den Einsatz von Schlüsselanhängern bzw. die Integration in Füllfedern oder Ohrringen. Auch ein Implantat unter der Haut kann sich Kranzley vorstellen.

Der reiskorngroße "Verichip" wird unter die Haut - üblicherweise am rechten Oberarm - eingepflanzt und kann derart nicht verloren gehen, so ein ADS-Sprecher anlässlich des ID-World-International-Kongresses in Frankreich.

Weg frei für Chipimplantate

Zusätzliche Identifikation

Auch andere US-Firmen testen derzeit den Einsatz von RFID-Chips beim Bezahlen. Bei der Tankstellenkette ExxonMobil können Kunden mit einem Schlüsselanhänger samt Funkchip direkt bei der Zapfsäule den Tankinhalt von ihrer Kreditkarte abbuchen lassen.

Das System namens Speedpass wird auch bei rund 400 McDonald's-Filialen im Großraum Chicago als Zahlungsmittel akzeptiert.

Silverman sucht nun nach Kooperationsmöglichkeiten mit Banken und Kreditkartenfirmen, um "Veripay" unters Volk zu bringen. In naher Zukunft könne der Chip unter der Haut als zusätzliche Identifikation bei finanziellen Transaktionen eingesetzt werden, beispielsweise in Kombination mit einem PIN-Code, so der ADS-Chef. Ein endgültiges Produkt könne aber noch einige Jahre auf sich warten lassen, räumte Silverman ein.

Im Frühjahr letzten Jahres war ADS ein PR-Coup gelungen, als einer Familie ADS-Chips live im TV eingepflanzt wurden.

"Mom, ich möchte Cyborg werden"

Finanzielle Probleme

ADS kämpft bereits seit einiger Zeit ums Überleben. Die Aktie des Unternehmens, das seit 1999 weniger durch fertige Produkte, vielmehr durch lautstarke PR-Arbeit von sich reden machte, bewegte sich 2001 im unteren Pennystock-Bereich.

Die Aktien sind seit ihrem höchsten Stand von 16 USD im Jahr 2000 auf mittlerweile 40 US-Cent gefallen. Damit droht ein Ausschluss von der US-Technologiebörse NASDAQ, gab die Firma zuletzt bekannt.

Es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass der jähe Einbruch des Papiers Mitte letzten Jahres auf einen Massenausstieg von ADS-Mitarbeitern aus ihren Aktienanteilen zurückzuführen war.

Ein weiteres ADS-Projekt ist die Satellitenortung per Chipimplantat ["Digital Angel"].

ADS

Quelle: futureZone, 26.11.2003

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