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Wednesday, 3.07.2024
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BOS-Digitalfunk für automatische Alarmierung der Bevölkerung einsetzen

Die Gesellschaft für Informatik fordert nach dem Hurrikan Katrina einen besseren Katastrophenschutz für die Zivilbevölkerung. Für die Unterstützung der Rettungskräfte bei Katastrophen und Großschadenslagen müsse die Informatik technisch robuste Lösungen entwickeln. Wichtig sei es, Infrastrukturen wie den BOS-Digitalfunk (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) nicht nur zur Ablösung veralteter Systeme zu nutzen, sondern auch innovative Lösungen wie etwa eine automatische Alarmierung der Bevölkerung umzusetzen, forderte der Verband gestern in Bonn. Der Zusammenbruch weiter Teile der Energie- und Kommunikationsnetze in den amerikanischen Golfstaaten erschwert die laufenden Rettungs- und Aufbauarbeiten. Auch Anfang des Jahres setzte der Tsunami in den betroffenen südasiatischen Küstengebieten einen großen Teil der Infrastrukturen für Kommunikation und Energie außer Betrieb.

"Für die Informatik sind der Schutz kritischer Infrastrukturen sowie die Kommunikation unter extrem schwierigen Bedingungen bzw. das Emergency Computing eine große Herausforderung", so Verbandssprecherin Cornelia Winter.

Sind Kommunikationsnetze bereits zerstört, könne der Einsatz von selbstorganisierenden Funknetzen, die autonom die notwendigen Kommunikationsverbindungen einrichten, eine mögliche Lösung sein. Offene Standards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Partnern könnten ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen.

Bedroht sind IT-Infrastrukturen von Telekommunikations- und Energieunternehmen, Banken und Verkehrsunternehmen, Krankenhäusern und Behörden, jedoch nicht nur durch Naturkatastrophen und Anschläge, sondern auch durch Schad-Software, technische Defekte und menschliches Versagen. In Deutschland werde erst jetzt ein nationales Frühwarnsystem aufgebaut. Eine Lösung für den ökonomischen und robusten Schutz nationaler IT-Infrastrukturen gibt es bis heute aber erst ansatzweise: Informatiker arbeiten hier mit Kollegen aus den Ingenieurwissenschaften, der Security und Kryptographie, der Simulation und Politikwissenschaften an interdisziplinären Lösungen in europaweiten Projekten zusammen.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 07.09.2005

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