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Monday, 16.09.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Nach vielen Problemen und Verzögerungen ist die Chipkarte als elektronischer Krankenscheinersatz nun in Sichtweite. Ab 13. Dezember wird sie in einer Musterpraxis im Burgenland im Echtbetrieb getestet, im Laufe des Jahres 2005 sollen alle Österreicher ihre e-card bekommen. Das haben der Sprecher der Geschäftsführung im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Josef Kandlhofer, und der zuständige Geschäftsführer Volker Schörghofer in einer Pressekonferenz angekündigt. "Das Projekt ist in der Zeit und im Budget", wies Kandlhofer die zuletzt wieder laut gewordene Kritik zurück. Der vom Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) eingebrachten Strafanzeige sieht er deshalb gelassen entgegen.

2.000 Chipkarten im Echtbetrieb im Einsatz Mit der Freigabe der Software-Version für die Musterpraxis und der Rechenzentrums-Infrastruktur ist am vergangenen Freitag der letzte "Meilenstein" gesetzt worden. Jetzt wird das System "auf Herz und Nieren getestet" und die Musterpraxis wird am 13. Oktober bei Dr. Kornfeind im Trausdorf starten. Dafür werden dann bereits rund 2.000 Chipkarten im Echtbetrieb im Einsatz sein. Im ersten Quartal 2005 folgt der Probebetrieb in 22 Ordinationen im Burgenland in den Bezirken Eisenstadt, Eisenstadt Umgebung und Neusiedl. Dabei werden schon rund 220.000 Karten im Einsatz sein. Ab dem zweiten Quartal 2005 sollen die Karten bundesweit an alle acht Millionen Österreicher ausgegeben werden. Die Verteilung soll bis Ende des Jahres 2005 abgeschlossen sein. "Wir sind mit dem Projekt sehr gut unterwegs", zeigte sich Kandlhofer zufrieden.

Budget nicht überschritten

Gleichzeitig betonte er, dass auch das Budget eingehalten werde. Die veranschlagten 116 Millionen Euro "nach unserer Rechenart werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht überschritten", betonte Kandlhofer. Darin enthalten sind die Errichtung des Systems und zwei Jahre Betrieb. Der Rechnungshof hatte zuletzt von Kosten von 127 Mill. Euro gesprochen.

Kandlhofer verwies darauf, dass die Kritik in einem Rohbericht des Rechnungshofes enthalten sei. Der Hauptverband habe noch Gelegenheit, seine Stellungnahme dazu abzugeben und dann werde sich das Bild möglicherweise verändern. "Wir werden die Dinge ins richtige Licht rücken, da mache ich mir keine Sorgen." Und zu der von Haider eingebrachten Anzeige stellte der Sprecher der Geschäftsführung fest: "Wenn das Projekt gut geht, dann haben wir die richtigen Entscheidungen getroffen, wenn nicht, dann werden wir uns dafür zu verantworten haben." Politische Einflussnahme schloss Kandlhofer aus. Die Politik habe dabei "null Rolle" gespielt.

E-card sei eine "win-win-win-Situation"

Für Kandlhofer bedeutet die e-card eine "win-win-win-Situation": Der Versicherte gewinnt, weil er keinen Krankenschein mehr besorgen muss und der Chef nicht mehr weiß, wann er zum Arzt geht. Die Unternehmen ersparen sich die Ausstellung von 24 Millionen Krankenscheinen pro Jahr. Und für die Ärzte wird die Verwaltung ebenfalls einfacher. Über die Chipkartengebühr als Ersatz für die Krankenscheingebühr werde noch zu diskutieren sein, kündigte Kandlhofer an.

Autor: (apa/red)

Quelle: News Networld , 23.09.2004

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