Pluspunkte handelt sich die Wirtschaft hierzulande durch den hoch entwickelten Stand des Online-Marketings, die gut funktionierende Koordination des Geschäftsbetriebs mit Kunden und Zulieferern übers Netz sowie der fortgeschrittenen Verkaufsapplikationen fürs mobile Internet ein.
Schlechte Noten für die Bundesregierung
Neben der Nutzung der Informationstechnologien durch Unternehmen fließen in den Gesamtindex des Weltwirtschaftsforums zur Messung der "Netzwerktauglichkeit" eines Landes noch Punkte ein, in denen Deutschland deutlich schlechter abschneidet. Schlechte Noten stellen die Analysten vor allem der Bundesregierung und der öffentlichen Verwaltung aus. So reicht es für Deutschland im Bereich E-Government trotz der von Rot-Grün gestarteten Initiative Bund Online 2005 nur für Platz 32.
Mangelnde Internet-Kompetenz macht die Studie, die sich vor allem auf Statistiken von Organisationen wie der International Telecommunications Union oder der Weltbank und auf Umfragen unter Managern stützt, bei deutschen Bürokraten aus: Rang 41, so die Statistik. Noch schlechter schneiden Regierungsvertreter von Bund und Ländern bei der Förderung des freien Informationsflusses ab: zu enge Inhaltsregulierungen sind hier ein Indikator für Platz 57.
Finnland verdrängt USA von Platz eins
Im Gesamtranking, das vom Weltwirtschaftsforum zum zweiten Mal herausgegeben wird, kann sich Deutschland dennoch vom 17. auf den 10. Platz verbessern. Die allgemeine Qualität der Telekommunikationsinfrastruktur hilft dabei. An erster Stelle rangiert Finnland, das die USA auf den zweiten Rang abdrücken konnte.
Neben weiteren skandinavischen Ländern und Kanada liegt auch Taiwan noch vor Deutschland. Forums-Präsident Schwab sieht in dem Report einen wichtigen Hinweis darauf, dass auch in Zeiten des Stotterns der Weltwirtschaft "der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien eine der wichtigsten Wachstumsmaschinen bleibt".
Quelle: Financial Times Deutschland