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Wednesday, 5.02.2025
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Zweimonatige Probephase beschlossen

Die satellitengestützte LKW-Maut wird in Deutschland erst vom 2. November 2003 an eingezogen. Das sagte Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe dem Berliner Tagesspiegel. Eigentlich war geplant, das System mit der Betreibergesellschaft Toll Collect am 31. August 2003 zu starten. Ursprünglich war sogar einmal der 1. Januar 2003 angedacht gewesen. Ein Sammelsurium von Gründen scheint die Ursache zu sein: Engpässe bei der Lieferung von elektronischen Erfassungsgeräten, Pannen beim Einbau der Bordcomputer und das schwebende Prüfverfahren der EU-Kommission trugen letztlich dazu bei, dass das System nicht pünktlich gestartet werden kann.

Stolpe sagte, dass die Maut dennoch "wie vorgesehen am 31. August startet". Man habe sich allerdings mit dem Betreiberkonsortium auf eine Einführungsphase geeinigt, "in der das System von den Nutzern real auf Herz und Nieren getestet werden kann".

Zu dem Streit mit der EU-Kommission über die Frage der Anrechnung der Maut für die deutschen Spediteure sagte Stolpe: "Auf Brüssel haben wir rechtzeitig reagiert. Das so genannte Mautanrechnungsverfahren wurde bewusst vom Prozess der Mauteinführung abgekoppelt und getrennt beantragt. Ohne das OK aus Brüssel wollen und werden wir das Anrechnungsverfahren auch nicht einführen."

"Wichtig sei dabei, dass sich die rund 50.000 Speditionen in Europa registrieren und ihre Fahrzeuge mit dem Fahrzeuggerät, den so genannten On-Board Units (OBUs), ausstatten", erklärte Dr. Michael Rummel, Projektleiter und Mitglied der Geschäftsführung von Toll Collect. Die Nachfrage nach den Fahrzeuggeräten habe alle Erwartungen weit übertroffen.

Toll Collect will während des Testbetriebs weiterhin mit Hochdruck OBUs zur Verfügung zu stellen und einbauen. Derzeit würden Grundig in Portugal und Siemens-VDO täglich 6.000 Mautgeräte bauen und über 3.000 in 1.800 Vertragwerkstätten im In- und Ausland installieren. Statt der Ausgangszahl von 150.000 OBUs werden bis Anfang November 2003 wohl 450.000 Geräte ausgeliefert sein.

"Bis Mitte nächsten Jahres erwarten wir, dass 70 Prozent der Mauterhebungen über OBUs, 20 Prozent über das Internet und 10 Prozent über die stationären Terminals abgerechnet werden", erklärte Rummel.

Quelle: Golem

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