Vor Stolpes heutiger Erklärung hatte SPD-Verkehrspolitikers Reinhard Weis der dpa gesagt, er gehe davon aus, dass es eine gebührenfreie Probephase geben werde. Er halte es für vernünftig, jegliches Chaos zu Beginn der Mauterhebung auszuschließen. Alle Bausteine des Systems müssten reibungslos funktionieren und Bordcomputer in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen.
Der Geschäftsführer des Betreiberkonsortiums, Michael Rummel, begrüßte gegenüber der Financial Times Deutschland die Verschiebung. So werde ein nutzerfreundlicher Start des Systems gewährleistet. Die CDU/CSU forderte indes den Rücktritt Stolpes, der das in der Ära seines Vorgängers Kurt Bodewig geplante System nach den Bundestagswahlen im vergangenen Jahr übernommen hatte. Die Bundesregierung hätte seit Monaten wissen können, dass ein Start zum 31. August nicht funktioniere, sagte der Unionspolitiker Klaus Lippold. Aber statt konstruktiv zu handeln, hätten die verantwortlichen Politiker die Dinge einfach treiben lassen.
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