Unverzichtbar sollten für jedes Callcenter ein gutes Image und Seriosität sein. Sie seien die Visitenkarte des jeweiligen Unternehmens, sagte Stockmann. In einigen Fällen würden jedoch Niedriglöhne gezahlt und krimineller Druck auf Kunden ausgeübt. Deshalb wolle der Verband jetzt einen Ehrenkodex für Callcenter erarbeiten. Wichtige Kriterien dafür seien, dass Kunden morgens nicht vor 8 Uhr und abends nicht nach 20 Uhr angerufen würden. Zudem soll es eine Kostentransparenz für Anrufe gebe.
Wer sich nicht an die Spielregeln halte, müsse künftig mit Sanktionen rechnen, kündigte Stockmann an. Bei Mitgliedern drohe der Ausschluss aus dem Verband. Außerdem würden Verstöße an den Verbraucherschutz weitergeleitet und gegebenenfalls veröffentlicht. Allein 2005 sei die Zahl der Arbeitsplätze in Callcentern um fast 20.000 gewachsen, sagte Stockmann. Damit zähle die Branche zu den dynamischsten in Deutschland. Der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern sei hoch. Das CCF ist nach eigenen Angaben die größte Interessenplattform der Callcenter-Branche in Deutschland. Repräsentiert würden derzeit mehr als 35 Prozent aller in den Callcentern vorhandenen Arbeitsplätze.
Bei der Versammlung wurde mit großer Mehrheit eine Satzungsänderung beschlossen. Damit wurde der bisherigen Verein zu einem Verband. Mit der Änderung könnten die Interessen der Branche nun auch politisch und rechtlich besser vertreten werden, sagte der Präsident des Branchenverbandes.
Vom 1. August an gebe es für die gesamte Branche den Start für eine berufsspezifische Ausbildung, kündigte Stockmann an. Erlernt werden könnten dann die Berufe Kaufmann/Kauffrau für Dialogmarketing und Servicefachkraft für Dialogmarketing. Die Ausbildung dauere zwei beziehungsweise drei Jahre und werde mit einer staatlichen Anerkennung abgeschlossen.
Autor/Author: (dpa) / (jk/c't)
Quelle/Source: Heise online, 02.03.2006