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Monday, 1.07.2024
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Auf der Interpol-Generalversammlung in Berlin wird ab heute über den verstärkten Einsatz von Online-Datenbanken im Kampf gegen Verbrechen diskutiert.

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen treffen heute in Berlin mehr als 600 internationale Experten aus Polizei und Justiz zur 74. Generalversammlung von Interpol zusammen. Aus Österreich werden zwei Beamte des Bundeskriminalamtes entsandt. Zu dem viertägigen Kongress der internationalen kriminalpolizeilichen Organisation werden Delegationen aus den 182 Ländern erwartet. Im Mittelpunkt steht der Kampf gegen internationales Verbrechen und Terrorismus. Und: Datenbanken.

Die Datenbanken der Organisation sollen stärker als bisher für Durchsetzung von Reiseverboten, Waffenembargos und das Einfrieren von Vermögenswerten eingesetzt werden. Außerdem werden Erweiterungenen von Interpol-Datenbanken im Bereich Personenfahndung, Fingerabdrücke, DNA etc. vorgestellt.

"Data Retention"

Zu erwarten ist jedenfalls, dass die geplante EU-weite Speicherpflicht für Verkehrsdaten aus Telefonienetzen und dem Internet ausführlich diskutiert wird.

Die Provider sagen: Nutzlos aber teuer.

Weitere Datenbanken

Laut dem deutschen Innenminister Otto Schily [SPD]wurde die Bild-Datenbank gegen Kindesmissbrauch dazu benutzt, im vergangenen Jahr aus 400.000 Bildern über 300 missbrauchte Kinder zu identifizieren.

Auf Grund der Erfahrungen mit der Tsunami-Katastrophe in Südostasien und "Katrina" in New Orleans wird Deutschland eine weitere Interpol-Datenbank vorschlagen, die Angaben über unbekannte Tote, Vermisste und unbekannte hilflose Personen enthält. Die weltweite Zugänglichkeit soll die Identifizierung von Opfern erheblich beschleunigen.

Die Beratungen finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wegen der hohen internationalen Beteiligung ist der Kongress auf die Arbeit in den vier offiziellen Sprachen der Organisation - arabisch, englisch, französisch und spanisch - vorbereitet.

Die Organisation wurde 1923 in Wien gegründet und nach dem Krieg 1946 wiedergegründet. Sitz ist seit 1989 Lyon.

Interpol - Sektion "Technology Crime"

Quelle: futureZone, 19.09.2005

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