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Sunday, 19.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die neue Ausstellung richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen. Menschenmassen drängen sich auf den Rolltreppen der KölnMesse, schieben sich von den Parkdecks Richtung Halle. Doch all die vielen Leute wollen keine Computer, keine Handys oder Telekommunikationsanlagen sehen - sie drängen zur Modellbahn-Ausstellung, die zeitgleich stattfindet. Auf der „communicate!“ in den Hallen neun und zehn hingegen herrscht gähnende Leere. Dabei wollen doch 54 Unternehmen der Internet- und Telekommunikations-Branche in Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und Workshops lebensnah demonstrieren, wie kleine und mittlere Unternehmen ihr Geschäft mit Hilfe von IT optimieren können.

Einer, der den Weg nach Deutz gefunden hat, ist Lukas Hano von der Kölner Internet-Agentur „Medionauten“, die sich mit Webseiten-Gestaltung befasst. „Ich habe gehofft, hier potenzielle Kunden zu treffen, aber bislang ist der Zulauf zu gering“, sagt Hano. Interessiert habe ihn vor allem die Micropayment-Lösung von „Firstgate“, mit der im Internet auch kleine Beträge abgerechnet werden können. Ein Thema, das viele seiner Kunden beschäftige: „Wie kann ich im Internet Geld verdienen?“ „Wie kann ich überhaupt Geld verdienen?“, scheint jedoch die zentrale Frage zu sein, die den Mittelstand zur Zeit umtreibt.

Elisabeth Slapio von der IHK Köln warnt zudem vor übertriebenen Hoffnungen, die in die elektronische Verwaltung gesetzt würden. Das so genannte „E-Government“ könne Verwaltungs-Prozesse vereinfachen, „aber nicht alles geht per Knopfdruck“. Slapio plädiert für klare Strukturen und lebensnahe Prozesse - eine Verwaltungsmodernisierung sei auch eine Chance für kleine Firmen, die dem Wust an Vorschriften nicht gewachsen seien. Allerdings sei eine elektronische Verwaltung nur von Nutzen, wenn auch eine gewisse technische Infrastruktur vorhanden sei. Dafür will Netcologne gerne sorgen und präsentiert ein breitbandiges drahtloses Netzwerk, ein „Wireless LAN“. „Den Markt für UMTS muss man erst erfinden“, sagt Klaus Ritter von Netcologne, der gerne die ganze Messe drahtlos vernetzen würde. „Wireless LAN ist bereits jetzt ein Geschäft.“ Mittelständler könnten dadurch viel Geld sparen; die Anfangsinvestitionen seien „minimal“.

Über die Besucherzahlen zeigt sich Ritter kaum enttäuscht: „Das ist ein guter Test für die Technik.“ Weniger locker sieht es der Messesprecher Guido Gudat. „Wir sind mit den Zahlen nicht zufrieden“, sagt er. Erwartet wurden an beiden Ausstellungstagen insgesamt 2000 bis 5000 Besucher - am ersten Tag waren jedoch nur einige Hundert da. Damit sei das Konzept aber keinesfalls gescheitert. Gudat: „Wir müssen überlegen, wie wir die Betriebe künftig noch besser ansprechen können.“

Quelle: Kölner Stadtanzeiger

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