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Friday, 26.04.2024
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Deutsche Bibliothek schließt erste Testphase ab

Das langfristige Speichern und Archivieren von digitalen Informationen stellt die heutige Informationsgesellschaft vor immer größere Herausforderungen. Mit der steigenden Zahl an elektronischen Veröffentlichungen wächst die Notwendigkeit der zuverlässigen Aufbewahrung. Technische Entwicklungen, die für immer neue digitale Dateiformate, Rechnertypen und Betriebssysteme sorgen, machen ältere Daten schnell nicht mehr nutzbar. Ein neues, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstütztes Projekt kopal versucht jetzt, das ungelöste Problem der digitalen Langzeitarchivierung in den Griff zu bekommen.

"Die Langzeitspeicherung von digitalen Daten ist durch den alltäglichen Gebrauch sicherlich massiv in das öffentliche Bewusstsein gerückt", meint Dagmar Ullrich von der am Projekt beteiligten Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG) gegenüber pressetext. Das in den letzten Jahren registrierte Aufkommen digitaler Publikationen stelle gerade Bibliotheken wie die Deutsche Bibliothek, die zur Archivierung gesetzlich verpflichtet seien, vor große Herausforderungen. "Neben den Bibliotheken sind aber auch andere Archive und vor allem auch Museen betroffen. Durch die Retrodigitalisierung - die Digitalisierung analoger Publikationen und Dokumente - entstehen immer größere Datenbestände, die auf wiederum physikalischen Speichermedien aufbewahrt und verwaltet werden müssen", erklärt Ullrich.

Mit dem so genannten "kopal-System", das auf der CeBIT 2006 erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden soll, sollen digitale Daten nicht nur langfristig aufbewahrt werden, sondern auch die zukünftige Verfügbarkeit gesichert werden. Die technische Lösung wird derzeit in einer Kooperation von der Deutschen Bibliothek mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, der GWDG und IBM Deutschland erarbeitet. Das von ihnen entwickelte System soll künftig mit standardisierten Schnittstellen kooperativ betrieben werden. Die Software für die Einspeisung in das System und die Abfrage von archivierten Objekten soll zudem als Open Source-Lizenz veröffentlicht werden.

Autor: Martin Stepanek

Quelle: Pressetext Deutschland, 20.12.2005

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