In den vergangenen zwölf Monaten haben einer Studie zufolge mehr Deutsche die Online-Angebote der Städte, Länder oder des Bundes genutzt als noch im Jahr zuvor. Das e-Government erfreut sich also zunehmender Beliebtheit. Davon profitieren auch die Veranstalter der Messe "Moderner Staat 2002" in Berlin. Knapp ein Viertel der Deutschen hätte im vergangen Jahr die Angebote der Behörden im Internet genutzt, hieß es in einer kürzlich veröffentlichten Umfrage-Ergebnis der Marktforschungsfirma Taylor Nelson Sofres (TNS).
Das ist ein Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Die Deutschen wollen das E-Government", teilte TNS mit. Dies zeigen die gestiegenen Nutzerzahlen. Knapp zwanzig Prozent der Bundesbürger sind auf die Internet-Seiten der Behörden gesurft, um sich zu informieren. Sieben Prozent haben die E-Government-Angebote genutzt, um Formulare herunter zu laden.
Sicherheitsbedenken
Die Möglichkeit zum persönlichen Datenaustausch mit den öffentlichen Verwaltungen ist indes nur von vier Prozent der Bevölkerung genutzt worden. Sicherheitsbedenken könnte der Grund für die Zurückhaltung bei Transaktionen, wie etwa dem Zahlungsverfahren über das Internet, sein. Trotz der gestiegenen Zahl der Nutzer ist Deutschland im internationalen Vergleich jedoch vom 13. auf den 18. Platz zurück gefallen, teilte TNS mit. Die in 31 Ländern durchgeführte Untersuchung hat jedoch ergeben, dass E-Government in den skandinavischen Ländern die höchste Akzeptanz hat.
Virtuelles Erfolgskonzept
Die erhöhte Bereitschaft der Bevölkerung, auf die elektronischen Angebote der Städte zurückzugreifen, schlägt sich auch in der Zahl der Aussteller der Fachmesse "Moderner Staat" nieder. Die Zahl der Anbieter stieg von 147 im letzten Jahr auf 160 in diesem Jahr. Mit rund 3700 Besuchern erfreut die Messe sich offensichtlich zunehmender Beliebtheit. Der Schirmherr der Fachmesse, Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), formulierte die Ansprüche der Bürger klar und deutlich: "Kostengünstig, schnell und unkompliziert sollen die Angebote des Staates zur Verfügung stehen".
Mehr Informationen
Infos zum Thema Kommunale Verwaltungsreform heute.t-online- Expertin: E-Government ist Motor im Reformprozess der Verwaltungen
- E-Government durch Expertengruppe vorantreiben [Archiv]
- Studie "Kommunen der Zukunft"
- Fachmesse "Moderner Staat"
- BundOnline 2005
- FirstGov
- bund.de (Dienstleistungsportal des Bundes)
- Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
