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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Nur die wenigsten Internet-Angebote der öffentlichen Verwaltung - sei es auf Bundes-, Landes- oder Kommunal-Ebene - sind bisher auch von Behinderten zu nutzen. Das war das Fazit des Workshops zum Thema "Barrierefreies eGovernment für Alle". Mehr als 70 Teilnehmer aus Wirtschaft und Verwaltung informierten sich gemeinsam mit Vertretern von Behindertenverbänden über den Stand der Barrierefreiheit innerhalb des eGovernments in Deutschland. Initiiert wurde die Veranstaltung von der msc Multimedia Support Center GmbH und dem Kompetenzzentrum BIKA (Barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnologie für Alle) des Fraunhofer-Instituts FIT.

Ziel des Workshops war es, die Auswirkungen der gesetzlich festgelegten "Barrierefreiheit" auf die eGovernment-Angebote der öffentlichen Verwaltung (z.B. elektronische Vergabe etc.) zu erläutern. So werden etwa 25 Prozent der Verwaltungsangebote des Bundes von elektronischen Signaturen unterstützt. Die Signaturkomponente soll den Datenaustausch zwischen Bürger und Behörde sicher und rechtsverbindlich machen. Bisher existiert aber keine elektronische Signatur-Technologie, die den unterschiedlichen Anforderungen von behinderten Internetnutzern gerecht wird. Somit wird aktuell ein großer Teil der 8 Millionen Behinderten in Deutschland von eGovernment-Dienstleistungen ausgeschlossen.

Bis Ende 2005 muss sich das ändern, denn bis dahin müssen zumindest die Internetseiten des Bundes den Anforderungen des neuen "Behindertengleichstellungsgesetzes" (BGG) und der damit verbundenen "Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung" (BITV) entsprechen.

Henrike Gappa vom Fraunhofer FIT richtete daher einen dringenden Appell an die öffentliche Verwaltung: "Öffentliche Institutionen und Behörden sollten ihre Internetangebote möglichst schnell überarbeiten, Barrieren müssen entfernt und eine einfache und sichere Kommunikation für Behinderte ermöglicht werden. Die technischen Möglichkeiten dazu sind vorhanden." Andreas Vollmert, msc-Projektleiter des Bonner Signaturen Labors (SigLab), wendete sich an die Entwickler und Hersteller von elektronischen Signaturen: "Elektronische Signaturen müssen barrierefrei gestaltet werden, so dass Behinderte wirklich alle Angebote und Dienstleistung im Internet nutzen können, ohne hierbei auf grundlegende Sicherheitsansprüche zu verzichten."

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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