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Monday, 30.09.2024
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Privacy International stellt Gewinner des "Stupid Security"-Wettbewerbs vor | Australische Regierung gewinnt mit Hotline, über die Bürger "Verdächtiges" melden sollen | Heathrow konfiszierte "Gunpowder"-Tee Die Bürgerrechtsorganisation Privacy International [PI] hat die Gewinner des "Stupid Security"-Wettbewerbs vorgestellt.

Der Wettbewerb wurde im Februar letzten Jahres als Reaktion auf das Überhandnehmen von Sicherheitsmaßnahmen im Namen der "Terrorbekämpfung" gestartet, die oft nutzlos, ärgerlich, illusorisch, zudringlich oder einfach nur dumm sind.

Insgesamt wurden 5.000 "Teilnehmer" aus 35 Staaten nominiert. Die Nennungen kamen aus allen Teilen der Wirtschaft wie dem Transportwesen oder der Telekom-Industrie sowie von den Behörden.

Sicherheitsmaßnahme verbirgt oft nur Inkompetenz

"Die außergewöhnlich hohe Anzahl von Nennungen zeigt, dass die Situation schon ans Lächerliche grenzt", erklärte Simon Davis, Direktor von Privacy International. "Sicherheit ist eine Art Nebelschleier geworden, hinter dem sich die Inkompetenz vieler Manager verbirgt."

"Stupid Security"

Verdächtiges melden

Zum Gesamtsieger wurde die australische Regierung mit ihrer Sammlung an "nutzlosen, irritierenden und selbstgerechten Sicherheitsmaßnahmen" ernannt.

So wurde etwa eine Hotline eingerichtet, über die die Bevölkerung alles "Verdächtige" melden soll.

In einem von der Regierung geschnürten Informationspaket erhielt jeder Bürger sogar einen Kühlschrankmagneten mit der wichtigen Telefonnummer der Hotline per Post.

Doch was genau "verdächtig" und somit zu melden sei, darüber wurde die Bevölkerung nicht aufgeklärt.

Verdächtig: "Gunpowder"-Tee

Auch der Londoner Heathrow-Flughafen konnte einen Preis für einen eher peinlichen Vorfall einheimsen. Hier wurde eine Packung mit losem grünen Tee beschlagnahmt, da dieser die verdächtig explosive Aufschrift "Gunpowder" trug.

Die Gewinner

Parfum und Muttermilch

So wurde der Flughafen von Philadelphia ausgezeichnet, da wegen eines simplen Parfumflakons im Gepäck eines saudiarabischen Studenten die Notaufnahme im Krankenhaus, einen Doughnut-Shop und einen Drugstore unter Quarantäne gestellt wurden.

Als besonders dämlich ist sicher auch dieser Vorfall auf dem JFK International Airport in New York einzuordnen:

Hier wurde eine stillende Mutter von den Sicherheitsorganen dazu gezwungen, drei Fläschchen mitgebrachter Muttermilch auszutrinken, da darin ja Sprengstoff versteckt hätte sein können.

Auch als die Frau anhand ihres vier Monate alten Babys demonstrieren wollte, dass in den Fläschchen wirklich nur Muttermilch zu finden war, hieß es: Entweder trinke sie es sofort und selbst leer oder der Zutritt zum Flugzeug bleibe ihr verwehrt.

T-Mobile UK erschwert Aufladen der Wertkarte

Auch T-Mobile Großbritannien wurde für sein ausgeklügeltes Bezahlsystem mit einem Award bedacht. Wertkarten-Handys können bei dem Mobilfunker nur ein einziges Mal mittels eigener Kreditkarte aufgeladen werden. Will man seine Karte ein weiteres Mal mit Kreditkarte aufladen, muss man erst zwei Kreditkartenrechnungen mit allen Handy-Vertragsdetails per Post einschicken.

T-Mobile UK

Quelle: futureZone, 09.04.2003

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