"Der Umgang mit den Webangeboten erfolgt rational und zweckorientiert", heißt es weiter in der Studie. Die meisten Nutzer steuern gezielt ihre Lieblingsadressen an, die sie immer wieder aufsuchen. Im Schnitt werden je Internet-Sitzung fünf Seiten aufgerufen. Zu diesen Favoriten zählen vor allem Angebote, die bereits aus der "Offline-Welt" vertraut sind. Das Markenimage der etablierten Anbieter überträgt sich auf deren Internet-Auftritte.
"Das Internet hat sich neben dem Fernsehen, dem Radio und den Printmedien als viertes tagesaktuelles Medium etabliert", sagte ZDF-Intendant Markus Schächter. "Die Medien befriedigen unterschiedliche Bedürfnisse und werden komplementär genutzt." Eine Verdrängung von Fernsehen und Hörfunk durch das weltweite Datennetz finde nicht statt. Für die meisten Anwender sei das Internet vornehmlich ein Kommunikations- und Informationsmedium und habe sich als wichtiges Medium für tagesaktuelle Informationen etabliert.
Die Online-Nutzung stieg der Studie zufolge 2003 um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Altersgruppe der über 60-Jährigen kommt zwar nur auf einen Nutzungsanteil von 13,3 Prozent gegenüber 7,8 Prozent im Vorjahr, verzeichne jedoch die größten Zuwachsraten. Am häufigsten, nämlich zu 92,1 Prozent, werde das Netz von den 14- bis 19-Jährigen in Anspruch genommen. 2002 waren es 76,9 Prozent. Die Studie wird seit 1997 vom Institut ENIGMA GfK in Wiesbaden durchgeführt. Dafür wurden vom 5. Mai bis 11. Juni 2003 rund 1850 Menschen befragt.
Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland
Personen ab 14 Jahre
Jahr | Anzahl in Millionen | Anteil in % | Differenz zum Vorjahr in % |
1997 | 4,1 | 6,5 | |
1998 | 6,6 | 10,4 | 61 |
1999 | 11,2 | 17,7 | 68 |
2000 | 18,3 | 28,6 | 64 |
2001 | 24,8 | 38,8 | 36 |
2002 | 28,3 | 44,1 | 14 |
2003 | 34,4 | 53,5 | 21 |
Quelle: Heise online