Today 439

Yesterday 662

All 39463347

Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Um E-Government ist es ruhiger geworden. Skeptiker fragen hinter vorgehaltener Hand, ob sich die Milliardeninvestitionen gelohnt haben. Vor allem die geplanten Kosteneinsparungen sind bislang nicht im erwünschten Umfang eingetreten. Doch die oberflächliche Betrachtung geht am Thema vorbei: Der Behördengang im Internet birgt in Deutschland noch immer großes Entwicklungspotenzial. Das ergab die jährliche internationale E-Government-Studie des Management- und Technologiedienstleisters Accenture, die heute in Kronberg im Taunus präsentiert wurde. Das Projekt "BundOnline" der Bundesregierung sieht vor, dass 2005 alle internetfähigen Dienstleistungen des Bundes über das zentrale Portal bund.de online verfügbar sein sollen. Die Bundesregierung rechnet mit damit verbundenen Einsparungen in Höhe von rund 400 Millionen Euro.

Beispiele, wie digitale Verwaltungsabläufe durchaus erfolgreich an die Bürger gebracht werden können, gibt es inzwischen genügend. Die Online-Angebote der führenden Wirtschaftsnationen bewegen sich insgesamt betrachtet auf hohem Niveau. Den besten Verwaltungsservice im Internet erhalten Bürger in Kanada, Singapur und den USA. Deutschland befindet sich im Mittelfeld, Platz 10, und ist damit im Vorjahrsvergleich einen Rang zurückgefallen. Das ergibt die alle E-Government-Aktivitäten umfassende Gesamtbewertung.

"Die Service-Angebote müssen sich viel stärker nach den tatsächlichen Bedürfnissen und der Nachfrage der Bürger richten. Dazu müssen die Ämter den Bürger als Kunden betrachten. Hier herrscht in Deutschland noch erheblicher Nachholbedarf", sagt Uwe Langer, Associate Partner im Bereich Post & Public Services bei Accenture.

Bislang werden die Angebote der Online-Verwaltung hauptsächlich zur Informationsbeschaffung genutzt. Weiterführende Dienstleistungen werden in den wenigsten Fällen angeboten. Uwe Langer: "Um weiterführende E-Government-Initiativen umsetzen zu können, ist Deutschland mehr denn je auf die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft angewiesen. So genannte Public-Private-Partnerschaften können den Kostendruck mindern." Allerdings dürfe man nicht auf den "großen Wurf" warten, sondern müsse im Kleinen – in den Städten und Gemeinden sowie auf Landesebene – flexible Angebote schaffen. "Ansonsten beschleunigt der internationale "E-Government-Zug" in rasantem Tempo weiter seine Fahrt und hängt Deutschland in Kürze endgültig ab."

Accenture hat die jährliche E-Government-Studie zum vierten Mal in Folge durchgeführt. Die Studie untersucht unter anderem Dienstleistungsangebote aus den Bereichen personenbezogene Dienstleistungen, Justiz und öffentliche Sicherheit, Bildung, öffentlicher Einkauf, allgemeine Verwaltungsdienstleistungen, Verkehr sowie E-Democracy.

Quelle: de.internet.com

Go to top