Anfang Dezember begann in Tokios Geschäfts- und Vergnügungsviertel Ginza ein RFID-Großversuch. Rund 10.000 verteilte RFID-Tags werden im Zusammenspiel mit einem Internet-Server, einer WLAN-/Bluetooth-Infrastruktur und speziellen Lesegeräten Informationen zu Orten mehrsprachig verfügbar machen, berichtet die Computerworld.
Anfang Dezember begann die Verteilung der RFID-Tags und WLAN-Transmitter im Ginza-Distrikt. Von Ende Januar 2007 bis Ende März 2007 wird dann der Feldversuch laufen. Die verwendeten Lesegeräte verfügen über ein berührungsempfindliches 3,5-Zoll-OLED-Display und unterstützen neben RFID diverse Standards für die drahtlose Datenübertragung.
Die RFID-Tags werden beispielsweise an Geschäften, Bars und Straßenlaternen angebracht. Jedes RFID-Tag sendet eine eindeutige Nummer, die von Lesegeräten erfasst und via WLAN an einen Server übertragen wird. Der Server sucht anhand der RFID-Nummer die jeweils passenden Informationen aus einer Datenbank und schickt sie per WLAN innerhalb kürzester Zeit zurück an das Lesegerät.
Die Federführung für das Projekt liegt beim Tokio Ubiquitous Computing Technology Center, einem Joint-Venture, das von der japanischen Regierung und diversen großen Konzernen wie Fujitsu, NEC, Hitachi und NTT getragen wird. Unterstützt wird das Projekt von der Tokioter Stadtregierung und dem Ministerium für Landwirtschaft, Infrastruktur und Transport (MILT). Ähnliche Versuche finden in ganz Japan statt.
Die Betreiber von Läden, Bars und Clubs erhalten während des Versuches die Möglichkeit, Werbung und Sonderangebote an vorbeigehende Besitzer von Lesegeräten zu schicken. Bei entsprechend ausgerüsteten Handys ist es auch möglich, die Informationen damit zu empfangen.
Autor(en)/Author(s): [von Robert A. Gehring] (ji)
Quelle/Source: Golem, 28.12.2006