Der c't-Aprilscherz aus dem Jahre 2004 rückt also immer näher an die Realität, wobei schon im vergangenen Jahr das US-Verkehrsministerium die Arbeit an einem Pilotsystem aufgenommen hat und auch die Vereinigten Arabischen Emirate an einem drahtlosen Verkehrsüberwachungssystem tüfteln. Larry Phillips, republikanischer Abgeordneter im US-Bundesstaat Texas, hat im April einen Gesetzentwurf eingereicht, wonach sämtliche Fahrzeuge mit RFID-Tags ausgestattet werden sollen, um unzureichend versicherte Autos leichter aus dem Verkehr ziehen zu können.
RFID-Fahrzeugidentifikationssysteme gibt es bereits zur drahtlosen Mauterhebung auf gebührenpflichtigen Autobahnabschnitten in mehreren Ländern, etwa im US-Bundesstaat Georgia (Cruise Card), in Frankreich (Télépéage) oder in Singapur (Stadt-Maut per Electonic Road Pricing/ERP).
In Singapur und in den USA hat die Ölfirma Mobil bereits Ende der 90er-Jahre das Speedpass-System zur kontaktlosen Bezahlung an Tankstellen eingeführt, das mit RFID-Transpondern von Texas Instruments arbeitet. In Singapur kann man auch für die Nutzung von öffentlichen Bahnen und Bussen mit drahtlosen Ez-link-Karten bezahlen, die dort offenbar auch andere Geschäfte als Zahlungsmittel akzeptieren
Siehe zum Thema auch:
- LKW-Maut: Sommer, Sonne, OBU
- Auto-Schlüssel mit unsicherem Schlüssel
- USA testen RFID-Technik an Grenzübergängen
- Scharfe Kritik an der geplanten Einführung neuer Pässe und Ausweise
- Biometriepass mit verschärfter Zugangskontrolle und E-Signatur ab 2007
- Chef des US-Department of Homeland Security tritt zurück
- US-Abgeordneter kritisiert IT-Infrastruktur für Grenzsicherungsprogramm
- Münchner Grüne wollen City-Maut mit RFID-Technologie
- Reisepass mit RFID-Chip
- US-Fluggesellschaft will Gepäck mit RFID orten
Autor: (ciw/c't)
Quelle: Heise online, 10.08.2005