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Published: 15 October 2005
Britische Bürger werden nach Angaben von
Innenminister Charles Clarke bei der Einführung des biometrischen
Personalausweises auf der Insel mit 30 Pfund (umgerechnet 44 Euro) pro
Kopf zur Kasse gebeten. Die ID-Card soll zehn Jahre gültig sein und ist
mit einem Chip versehen, auf dem digitalisierte Informationen zu
individuellen Körpermerkmalen (Gesicht, Fingerabdrücke, Iris) der
Ausweisinhaber abgelegt werden können. Die ID-Card-Einführung in
Großbritannien ist für das Jahr 2008 geplant. Ein Paket aus ID-Card und
biometrischem Reisepass werde nach jetziger Einschätzung 93 Pfund (143
Euro) kosten, teilte der Innenminister weiter mit.
Im Februar hatte das Unterhaus einen Gesetzentwurf zur
Wiedereinführung der Ausweispflicht
in Großbritannien verabschiedet. Das Identity Cards Bill sieht unter
anderem den Aufbau eines landesweiten Identititätsregisters vor. Dort
sollen außer Namen, Geburtsdaten und Geschlecht auch Fingerabdrücke und
andere biometrische Merkmale gespeichert werden. Angesichts der
Entwicklungen in Großbritannien gehen die meisten Vertreter der
europäischen Biometrie-Branche inzwischen davon aus, dass spätestens in
zehn Jahren auch ein EU-weites Identitätsregister entstehen wird.
In Deutschland beginnen Städte und Gemeinden am 1. November damit, den neuen elektronischen Reispass für 59 Euro auszugeben. Im so genannten ePass
wird im ersten Schritt zunächst nur das Gesichtsbild in digitaler Form
auf einem RF-Chip (Radio Frequency) gespeichert. Anfang 2007 sollen
dann zusätzlich noch die Abdrücke der Zeigefinger hinzukommen. Eine
zentrale Passdatei kann das Bundesinnenministerium nach geltender
nationaler Rechtslage nicht aufbauen, für Regelungen auf EU-Ebene
verweist das Ministerium lediglich auf die Sprachregelung, wonach eine
zentrale Speicherung der Passdaten derzeit "nicht geplant" sei.
Autor: (pmz/c't)
Quelle: Heise online, 14.10.2005