Today 202

Yesterday 577

All 39466484

Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Bund, Kantone und Gemeinden haben im vergangenen Jahr ihre E-Government-Angebote weiter ausgeweitet. Am stärksten weiterentwickelt wurden diese Angebote auf kantonaler Ebene. Dies zeigt der «E-Government-Barometer 2003» der Universität St. Gallen.

Das Kostenbewusstsein im Bereich E-Government sei bei Bund, Kantonen und Gemeinden 2003 deutlich gestiegen, schreibt die Universität St. Gallen zum «E-Government-Barometer 2003» in einem Communiqué vom Dienstag. «Die Zahl der Bundesämter, die Kosteneinsparungen als wichtigen Grund für die Einführung von E-Government nannten, ist 2003 um 14 Prozent gestiegen», sagte Kuno Schedler, Direktor des Instituts für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Uni St. Gallen, laut Redetext bei der Präsentation der Studie in Zürich.

Opfer von Budgetkürzungen

Im Vergleich zum Vorjahr führt der Spardruck aber auf allen Ebenen häufiger zum Stopp oder zur unvollständigen Ausführung von E-Government-Projekten. Viele Bundesämter und mehr als 80 Prozent der Gemeinden haben laut Studie keine eigenen Strategien für das E-Government formuliert.

Das «E-Government-Barometer 2003» stellte zudem ein verändertes Angebot fest. Auf Bundes- und Kantonsebene nahm vor allem die Zahl der politischen Inhalte zu. Dazu zählen Informationen zum aktuellen politischen Geschehen oder auch zu einzelnen Politikern. Beim Bund und bei allen Kantonen sind überdies Informationen zu Wahlen und Abstimmungen online verfügbar.

Bei den kantonalen Ämtern sind Informationen zu über 70 Prozent der wichtigsten Leistungen online abrufbar. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem ist das Angebot an Formularen, sowohl zum Herunterladen als auch zum online Ausfüllen, gewachsen.

Auf der Ebene der Gemeinden wurden die Informationsangebote zu öffentlichen Leistungen am stärksten erweitert und die Qualität der Websites verbessert. Insgesamt am stärksten weiterentwickelt habe sich E-Government auf der kantonalen Ebene, heisst es im Communiqué weiter.

Grosse finanzielle Unterschiede

Gross sind die Unterschiede gemäss Studie bei den finanziellen Ressourcen. In den Budgets der kantonalen Ämter schwanken die Angaben für die Informations-Technologien zwischen 1000 Franken und 30 Millionen. Ein Drittel der kantonalen Ämter fast die Hälfte der Bundes-Departemente haben 2003 Mittel für E-Government-Projekte budgetiert.

Der Bekanntheitsgrad der nationalen Internet-Plattform Guichet virtuel liegt bei fast allen befragten Gruppen bei über 90 Prozent. Nur ein Fünftel der kantonalen Ämter kennt diese Plattform nicht. Von den Verwaltungen sind zwischen der Hälfte und drei Vierteln der Ansicht, dass der Guichet virtuell ein sinnvolles Projekt ist.

Das Projekt «E-Government Barometer» erhebt seit Herbst 2002 jährlich den Stand der E-Government-Entwicklung in der Schweiz. Befragt werden dabei sämtliche Schweizer Gemeinden, kantonale Ämter und Departemente sowie Staatskanzleien und alle Bundesämter und Departemente.

Quelle: Basler Zeitung, 09.03.2004

Go to top