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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
«Einfach, informativ, sicher»: So wünschen sich die Bürger die staatlichen Internetangebote

Die Mehrheit der Schweizer und Schweizerinnen will sich zwar dank Internet den Gang zu den Behörden ersparen können, aber die Skepsis gegenüber E-Government ist immer noch gross. Das zeigt eine neue Studie. In England war die Ernüchterung gross. Das breite Online-Angebot, das der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern auf der Insel bietet, wird kaum genutzt. Eine Studie brachte an den Tag, dass nur fünf Prozent der Leute sich den Gang aufs Amt effektiv ersparen und die Behördengeschäfts übers Internet abwickeln.

Mangelhaftes Angebot, hinausgeworfenes Geld solche Vorwürfe will sich die Bundeskanzlei, die hierzulande für das Projekt E-Government verantwortlich ist, dereinst nicht anhören müssen. Die Bundeskanzlei testet seit Anfang Jahr unter «http://www.ch.ch» einen elektronischen Behördenschalter und begleitet Versuche zum Wählen und Abstimmen im Internet. Bevor Online-Transaktionen geschaffen werden, die allenfalls an den Bedürfnissen vorbeizielen, liess sie abklären, was die Bürger überhaupt wollen.

Das GfS-Forschungsinstitut hat 1018 Personen aller Sprachregionen befragt. Das Resultat: 59 Prozent begrüssen die Idee von E-Government, bei den Internetnutzern liegt die Zustimmung sogar bei 72 Prozent. Allerdings ist die Skepsis immer noch gross:76 Prozent finden Online-Angebote nur sinnvoll, wenn sie keine persönlichen Daten preisgeben müssen, 60 Prozent befürchten, dass bei einer Vernetzung der Angebote von Bund, Kantonen und Gemeinden, wie dies mit «http://www.ch.ch» angestrebt wird, der Staat Einblick in zu viele Daten bekommt. 30 Prozent der Befragten äusserten grundsätzliche Opposition.

Gewünscht werden Dienstleistungen wie Adressänderung, Stellenangebote und -bewerbungen sowie Informationen zur Schule. Aber auch das (politisch nicht unumstrittene) Abstimmen und Wählen gehört zu den meistgenannten Wünschen. Diese sind allerdings zu relativieren. Frei, ohne Vorgabe, konnte kaum jemand drei inhaltliche Wünsche nennen. Die Leute, das zeigt die Studie, können sich noch kaum etwas unter E-Government vorstellen.

E-Government müsse «einfach, informativ und sicher» sein, bilanzierte GfS-Leiter Claude Longchamp vor den Medien wobei der «unglückliche Begriff» E-Government allenfalls ersetzt werden müsse. Er empfiehlt der Bundeskanzlei, sich bei den Angeboten an den Bedürfnissen der breiten Masse zu orientieren. Kontroverse Angebote wie das Ausfüllen der Steuererklärung oder das Abstimmen und Wählen müssten behutsam angegangen werden, soll das Projekt als Ganzes nicht gefährdet werden.

Vizekanzlerin Hanna Muralt Müller sieht die bisherige Strategie mit der Studie bestätigt. Die Sicherheitsbedenken würden sehr ernst genommen, das Projekt werde in enger Zusammenarbeit mit dem Datenschützer erarbeitet.

Quelle: eBund

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