In der Frühjahrssession hatte der Nationalrat zunächst einstimmig beschlossen, dass neben den biometrischen Reisedokumenten weiterhin auch die bisherigen nicht-biometrischen Identitätskarten ohne Chip bezogen und bei der Wohnsitzgemeinde bestellt werden dürfen. Der die zweite Kammer des Schweizer Parlaments, der Ständerat, hatte sich hingegen für die Integration des Biometrie-Chips ausgesprochen. Daher musste sich der Nationalrat erneut mit dem Thema befassen. In der Vorberatung hatte sich die Nationalratskommission (mit 13 zu 7 Stimmen) aus Kostengründen ebenfalls für eine einheitliche Lösung neu auszugebender Identitätskarten ausgesprochen.
In seiner heutigen Sitzung folgte der Nationalrat mit 117 zu 67 Stimmen der Empfehlung der Kommission und dem Ständerat. Die neuen Identitätskarten sollen demnach weiterhin im Kreditkartenformat ausgegeben werden und auch dem Preisniveau der herkömmlichen Identitätskarte entsprechen. Aus dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) heißt es, die Gebühren für die Ausstellung der neuen biometrische Pässe und Reisedokumente sollen "familienfreundlich" sein. So soll der neue Pass für Erwachsene 140 Franken (rund 86,50 Euro), in Kombination mit der Identitätskarte 148 Franken und für Kinder 60 Franken (Kombination 68 Franken) kosten.
Zum ePass, dem neuen elektronischen Personalausweis und den Auseinandersetzungen um Ausweise mit digitalisierten biometrischen Merkmalen siehe den Online-Artikel in c't – Hintergrund: Die Auseinandersetzung um Ausweise mit digitalisierten biometrischen Merkmalen
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Autor(en)/Author(s): (Tom Sperlich) / (vbr/c't)
Quelle/Source: Heise online, 05.06.2008