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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Wer einen Strafregister-Auszug braucht, muss nicht mehr aufs Internet gehen oder bei den Gemeindebehörden anstehen. Er kann das Dokument in allen 2000 ans Internet angeschlossenen Poststellen bestellen. Kostenpunkt: 20 Franken.

Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf und Postchef Ulrich Gygi orientierten am Montag in Bern über die neue Dienstleistung des Bundesamt für Justiz (BJ) und der Post. Das BJ rechnet dieses Jahr mit 325 000 Gesuchen um einen Strafregister-Auszug. Das sei Ausdruck eines erhöhten Sicherheitsbedürfnisses.

Grosser Zeitgewinn

Das Strafregister unterstützt die Behörden des Bundes und der Kantone bei Straf- oder Asylverfahren. Darüber hinaus bestellten immer mehr Privatpersonen ihren Strafregister-Auszug, wenn sie sich für eine Stelle, eine Wohnung, ein Visum oder um eine Einbürgerung bewürben, sagte Widmer-Schlumpf.

Ein Auszug sei aber auch erforderlich, um ein Adoptionsgesuch zu stellen, ein Wirtepatent oder einen Flugausweis zu erlangen, einen Waffenerwerbsschein zu beantragen oder zum waffenlosen Militärdienst zugelassen zu werden. Banken, Sicherheitsfirmen oder Putzinstitute überprüften periodisch ihre Mitarbeitenden.

Die Gesuche um Auszüge hätten in den letzten fünf Jahren um ein Drittel zugenommen, sagte Widmer-Schlumpf. Dieser Zuwachs könne dank E-Government bewältigt werden. Dank der Zusammenarbeit mit der Post würden das Gesuch innert 10 Minuten erledigt und der Register- Auszug binnen 3 bis 5 Tagen zugestellt.

Digitalen Graben überwinden

Die Post sei für diese Leistung nicht nur prädestiniert, weil sie über flächendeckende Netze in Annahme und Zustellung verfüge, sondern auch, weil sie das Vertrauen der Bevölkerung geniesse und glaubwürdig sei, sagte Gygi. Sie sei zudem dem Postgeheimnis unterworfen.

Wer den Register-Auszug braucht, kann am Postschalter gegen Vorlage eines Ausweises (Pass, ID, Ausländerausweis) sein Gesuch erfassen lassen. Das BJ bearbeitet diese Bestellungen elektronisch. So lasse sich der digitale Graben zwischen «weniger Internetaffinen» und den Internetnutzenden überbrücken, sagte Gygi.

Um seine Bearbeitungskapazität zu erhöhen, hat das BJ schon im Februar 2007 ein Online-Bestellverfahren für den Register-Auszug mit einem Gebühreninkasso durch die Post in Betrieb genommen. Der Anteil der Bestellungen über das Internet beträgt mittlerweile ungefähr 40 Prozent.

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Quelle/Source: Basler Zeitung, 05.05.2008

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