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Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Der Bundesrat hat auf Antrag des Eidgenössischen Departements des Innern die "Strategie eHealth Schweiz" für die Jahre 2007 bis 2015 genehmigt. Mit der Strategie "eHealth" will der Bundesrat die Effizienz, Qualität und Sicherheit der elektronischen Dienste im Gesundheitswesen verbessern. Kernelement der Strategie ist der schrittweise Aufbau eines elektronischen Patientendossiers, welches Ärzten und anderen Leistungserbringern mit dem Einverständnis der Patienten Zugriff auf behandlungsrelevante Informationen geben soll. Als zweites Kernelement der Strategie ist der Ausbau der "Online-Dienste" vorgesehen. Zur Umsetzung der Strategie werden Bund und Kantone ein Koordinationsorgan "eHealth" mit einer Geschäftsstelle gründen.

Im Dezember 2006 hat das Eidgenössische Department des Innern (EDI) dem Bundesrat den Bericht für eine nationale Strategie ,eHealth" zur Kenntnis vorgelegt. Anschliessend führte das EDI eine breite Anhörung der interessierten Kreise durch. Die aufgrund der Konsultationsergebnisse angepasste Strategie für die Jahre 2007 bis 2015 ist nun vom Bundesrat verabschiedet worden.

Im Gesundheitswesen haben sich die Informations- und Kommunikationstechnologien bereits etabliert. Die föderalistische und teilweise kleinräumliche Organisation der Versorgung erschwert allerdings den Aufbau von vernetzten Lösungen. So sind die Informationen über die Patientinnen und Patienten heute verstreut und werden häufig nur bei Überweisungen zwischen Ärzten und Spitälern weitergegeben. Für eine effiziente und qualitativ hochstehende Versorgung sollte aber jeder behandelnde Arzt, unabhängig von Ort und Zeit, Zugang auf die relevanten Teile der Krankengeschichte haben.

Mit dem Aufbau des elektronischen Patientendossiers soll dieser Zugang schrittweise bis 2015 ermöglicht werden. Das System muss so aufgebaut sein, dass die betroffenen Patientinnen und Patienten im Einzelfall entscheiden können, ob und auf welche Daten sie den Zugriff erlauben wollen. Zudem muss bei der Ausgestaltung des Dossiers dafür gesorgt werden, dass Datensicherheit, Datenschutz und Datenhoheit sichergestellt sind und die Persönlichkeitsrechte gewahrt bleiben. Als erster Schritt in diese Richtung erfolgt im Jahre 2009 die Einführung der Versichertenkarte.

Potential der "Online-Dienste"

Neben dem elektronischen Patientendossier wurden die "Online-Dienste" als zweiter Schwerpunkt definiert. Hier soll das Potential des Internets zur Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz eingesetzt werden. In einem ersten Schritt wird geprüft, welche Kriterien für Qualitätsstandards von gesundheitsrelevanten Informationen im Internet aus Sicht der Behörden eingesetzt werden könnten. Anschliessend sollen die bestehenden Online-Angebote von Bund, Kantonen und Gemeinden in einem gemeinsamen Gesundheitsportal gebündelt werden. Sobald das Portal qualitätsgesichert ist, kann es für private Anbieter geöffnet werden.

Koordinationsorgan "eHealth"

Mit der Gründung eines gemeinsamen Koordinationsorgans "eHealth" wollen Bund und Kantone die Zusammenarbeit verstärken. Basis hierfür bildet eine Rahmenvereinbarung zwischen dem EDI und der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), welche noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Ziel ist, dass Bund und Kantone gemeinsam mit den Akteuren im Gesundheitswesen die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie schaffen. Beim Bundesamt für Gesundheit wird deshalb auf Anfang 2008 eine gemeinsame Geschäftsstelle eröffnet.

Autor(en)/Author(s): Adrian Schmid

Quelle/Source: Bundesverwaltung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 27.06.2007

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