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Monday, 8.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Der Wettbewerb unter den Schweizer IT-Dienstleistern, die sich am Aufbau der nationalen E-Health-Infrastruktur beteiligen wollen, hat die heisse Phase erreicht. Da die Strategie des Bundesrats vorsieht, dass das zukünftige Schweizer E-Health-Netzwerk dezentral aus regionalen Projekten zusammenwachsen soll, müssen die Dienstleister jetzt ihre Interessen über Pilotprojekte bei den Kantonen sichern. Pointiert gesagt rennen sie bei ihrem Buhlen um Aufträge den zuständigen kantonalen Stellen beinahe die Türen ein.

Die wichtigsten E-Health-Projekte laufen bereits in Genf, Basel, St. Gallen, Luzern und dem Tessin. Für die beteiligten Dienstleister geht es dabei nicht nur um Prestige, sondern auch darum, wer seine Standards und Prozesse auf nationaler Ebene durchsetzen kann.

Derweil engagiert sich die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren für die Koordination der Projekte. Dies mit dem Ziel, die Kompatibilität der Lösungen zu sichern. Dazu hat sie vor kurzem auch die Industrie angeschrieben, um mit deren Vertretern besprechen zu können, wie die Koordination sicher gestellt werden kann.

Diese Koordinationsbemühungen kommen möglicherweise aber zu spät: Der Kanton Genf, der die Tests für ein Gesundheitsnetz letztes Jahr abgeschlossen hat und der über eine funktionierende E-Health-Plattform verfügt, hat mit der Post und Swisscom IT Services eine Public-Private-Partnership geformt. In diesen Tagen werden die Verträge zur Gründung einer Aktiengesellschaft für den Betrieb der Plattform unterzeichnet. Kommt diese Initiative zügig voran, könnten sich die beiden staatsnahen Betriebe Post und Swisscom möglicherweise einen „Fait accompli“-Vorsprung auf ihre Konkurrenten verschaffen.

Dies zum Missfallen beispielsweise einer T-Systems, die in St.Gallen und weiteren Ostschweizer Kantonen im Rahmen der Initiative Mediswiss am Aufbau eines Fachnetzes für Kardiologie beteiligt ist.

Mehr zum Kampf um die Pole Position beim Aufbau eines Schweizer Gesundheitsnetzes lesen Sie in der heute erscheinenden Netzwoche 12/07.

Quelle/Source: Netzwoche, 11.04.2007

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