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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Untersuchung zu eGovernment im Kanton Appenzell Innerrhoden

In drei Phasen soll im Kanton ein Masterplan zur Einführung von eGovernment umgesetzt werden. Der Siegeszug des Internet macht auch vor der Verwaltung nicht Halt. Unter dem Begriff Electronic Government (eGovernment) versteht man heute primär den Auftritt der Verwaltung im Internet. Diese Sicht greife jedoch zu kurz, heisst es in einer Mitteilung des Innerrhoder Volkswirtschaftsdepartementes. eGovernment beschränke sich nicht nur auf die Beziehungen zwischen Bevölkerung und Verwaltung, sondern es gehe um alle wechselseitigen Beziehungen. Darunter versteht man den Austausch von Informationen und Daten zwischen Wirtschaft, Einrichtungen im Non-Profit-Bereich, Politik, Regierung und Verwaltung.

Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Fachhochschule St. Gallen mit dem Titel «Masterplan zur schrittweisen Einführung von eGovernment in der kantonalen Verwaltung Appenzell Innerrhoden» wurden die Thematik eGovernment untersucht und parallel Vorschläge zur konkreten Umsetzung für den Kanton erarbeitet. Im Vordergrund stehen die Kernaufgaben der kantonalen Verwaltung: die Erbringung von Dienstleistungen und Informationen.

Im Dienst der Bevölkerung

Ziel von eGovernment für Appenzell Innerrhoden ist primär die Verbesserung des Service Public. Das Internet und die angebotenen Dienstleistungen sollen konsequent in den Dienst der Bevölkerung gestellt werden. Zusätzlich sollen neue Zugangswege zum Kanton und dessen Dienstleistungen erschlossen werden. Langfristiges Ziel ist die Steigerung der Effizienz der Verwaltung sowie das Fördern von Denken in Prozessen und Produkten. Die Standeskommission hat das Volkswirtschaftsdepartement mit der Umsetzung beauftragt. Dieses verfolgt die Umsetzung in drei Phasen.

Drei Phasen

  • Informationen und Dienstleistungen der Verwaltung stehen dem Bürger des Kantons jederzeit und überall auf dem Internet zur Verfügung. Dazu wird der bestehende Internetauftritt www.ai.ch überarbeitet und neu eine Content Management Software (CMS) eingeführt. Der Zeitrahmen für die erste Phase erstreckt sich bis zum Herbst 2003.
  • In einer zweiten Phase geht es darum, die Prozesse der Verwaltung zu überdenken und an die Bedürfnisse des Bürgers anzupassen. Dazu werden Versuchsprozesse in Departementen abgeleitet, umgesetzt und ausgewertet. Die Umsetzung dieser Phase erfolgt 2004.
  • Die dritte Phase ist stark abhängig von den Entwicklungen auf Bundesebene (elektronische Signatur, Bezahlung, etc.) und ist im Moment vor allem Vision. Ziel der dritten Phase ist die Komplettintegration, d. h. der Bürger kann mittels elektronischer Unterschrift Geschäfte mit der Verwaltung tätigen und bezahlen, an eidgenössischen Abstimmungen teilnehmen, etc. Für diese Phase sind zusätzlich grosse technische Investitionen notwendig.
Die schrittweise Umsetzung erfolgt frühestens ab Ende 2004/Anfang 2005. In einem Bundesstaat dürfe eGovernment nicht die Bemühung von «einer» Staatsebene darstellen. Dem Benutzer soll ein integriertes Produkt über sämtliche Staatsebenen angeboten werden. Daher beteiligt sich der Kanton Appenzell Innerrhoden intensiv am Projekt Guichet Virtuel des Bundes. Auf der anderen Seite wird die Zusammenarbeit mit Partnern im Kanton (Bezirke, Feuerschaugemeinde Appenzell, etc.) gesucht, damit eine vollumfängliche Produktintegration angeboten werden kann.

Quelle: Appenzeller Tagblatt

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