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Friday, 5.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Gemeinde Teufen informierte über die Resultate einer Befragung der Bevölkerung zu «Akzeptanz und Nutzung von E-Government» Der Internet-Auftritt der Gemeinde ist recht beliebt im Dorf. Trotz allem aber zieht die Mehrzahl der Teufnerinnen und Teufner den persönlichen Kontakt zu den Behörden und Funktionären vor.

www.teufen.ch sei sehr nützlich, könne aber durchaus noch verbessert werden. Der Internet-Auftritt sei aber kein Ersatz für das Telefon und den persönlichen Kontakt, verkündete am Donnerstagabend Christopher Müller von der Zürcher Firma «ergonomie & technologie» als Quintessenz einer umfangreichen Publikumsbefragung, die er im Auftrag der Gemeinde Teufen durchgeführt hatte. Er sagte das im Rahmen einer Präsentation der Resultate, zu der die Gemeinde ins Alterszentrum eingeladen hatte.

Anderthalb Jahre Erfahrung

Gemeinderätin Barbara Rusch hatte zuvor an die Entstehungsgeschichte erinnert. Im August 2000 hatte der Gemeinderat Teufen die Projektgruppe «E-Government» gebildet und die Referentin als Präsidentin bezeichnet. Unter «E-Government» fasst man alle Dienstleistungen zusammen, die eine Gemeinde, ein Kanton oder ein Land via Internet anbieten kann. Ein knappes Jahr später wurden Konzept und Finanzierung des Projekts verabschiedet, und im Oktober 2001 wurde www. teufen.ch aufgeschaltet. Ein Jahr danach wurde die Teufner Bevölkerung aufgefordert, aktiv mitzumachen bei einer Standortbestimmung, um fundierte Daten zu erhalten zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Homepage. Experten der Firma «ergonomie & technologie» in Zürich lancierten eine Befragung der Teufnerinnen und Teufner. Zu diesem Zweck wurden an die 3300 Haushalte der Gemeinde Fragebogen verteilt. Davon wurden 274 ausgefüllt und zurückgeschickt, was einem Rückfluss von 8,3 Prozent entspricht. Das ergebe repräsentative Resultate, hiess es.

Junge wenig vertreten

Die Beurteilung der Altersverteilung des Rücklaufs ist nicht ganz einfach, denn die Altersstufen sind nicht gleichmässig vertreten. Die Jüngsten bis 30 Jahre sind nur mit zehn Prozent vertreten, die Kategorie der Ältesten, der über 60 Jahre alten Bürger, macht hingegen 35 Prozent aus. Die Verteilung nach Geschlechtern ist ebenfalls ungleich, denn nur 36 Prozent der Antwortenden sind weiblich. Ganz erstaunlich eindeutig ist die Beurteilung der Teufnerinnen und Teufner des bequemsten Kontaktwegs zur Gemeinde. Weitaus die meisten ziehen den persönlichen Kontakt (36 Prozent) oder den Telefonverkehr (34 Prozent) vor. E-Mail rangiert an dritter Stelle mit 21 Prozent, wahrscheinlich auf Kosten des Briefverkehrs, der nur noch zwei Prozent ausmacht. Internet-Formulare werden noch wenig genutzt. Insgesamt verfügen 69 Prozent der Antwortenden über Zugang zu einem Internetanschluss. Da wurde nicht unterschieden, ob das Internet privat, am Arbeitsplatz oder bei Freunden genutzt wird. Fünf Prozent gedenken sich in nächster Zeit einen Zugang zu verschaffen, 28 Prozent werden aber auch in absehbarer Zukunft darauf verzichten.

Grundsätzlich zufrieden

Der Teufner Internet-Auftritt wird ganz allgemein als gut bezeichnet. Genutzt werden vor allem die Informationsseiten und die Nachrichten. Trotz der positiven Grundstimmung gibt es aber Verbesserungsvorschläge. Christopher Müller berichtete, dass die Anregungen mit der Projektgruppe an einem Umsetzungs-Workshop erörtert worden seien. Über die Schlussfolgerungen daraus berichtete Urs Wieland, der im Auftrag der Gemeinde die Website als «webmaster» be-treut. So habe man bereits Mittel und Wege gefunden, die als zu langsam beurteilte Einstiegssei-te des Auftritts zu verbessern. Zudem seien die Strukturen verbessert worden, was die Navigation innerhalb der etwa 200 Seiten erleichtern soll. So wurden Rubriken umbenannt und an leichter auffindbare Stellen verschoben und kaum benutzte Angebote entfernt. Dies betrifft den «Marktplatz» und das «Forum», die keine Reaktionen hervorriefen beim Publikum und die deshalb deaktiviert wurden. Ein mehrfach vorgebrachter Wunsch kann allerdings aus rechtlichen Gründen nicht verwirklicht werden: Die Bestellung eines Passes oder einer Identitätskarte ist auf diesem Weg noch nicht möglich. Gemeindepräsident Gerhard Frey erwähnte aber, dass man auf dem begonnenen Weg zur «gläsernen Gemeinde» weiterschreiten wolle durch die Verbesse-rung des Informationsangebots. Ein solcher Schritt wäre der in Planung befindliche elektronische Zugriff auf die Grundbuchdaten. Das entlaste dann sicher das Personal, was allerdings nicht heisse, dass jemand entlassen werden müsse, sagte Gerhard Frey.

Quelle: Appenzeller Zeitung

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