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Wednesday, 3.07.2024
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Nach Auskunft der Straßenbehörde Vägswerket ist die Stockholmer Innenstadt-Maut ohne nennenswerte Probleme erfolgreich gestartet. In den ersten Tagen habe man einen Rückgang des PKW-Verkehrs um 25 Prozent messen können. Diese Zahl gebe allerdings wegen der andauerenden Schulferien noch kein endgültiges Bild von der Situation. Die Innenstadt-Maut wurde mit dem erklärten Ziel gestartet, 10 bis 15 Prozent des täglichen Autoverkehrsaufkommens auf Busse und Bahnen umzulenken.

Als größtes Problem entpuppten sich bisher die Transponder. In dem von IBM Global Services realisierten Maut-Projekt, das ähnlich wie IBM-Projekte in Dubai und Norwich Zeugnis von der Leistungsfähigkeit des "On Demand Business" ablegen soll, kommen die Transponder und Kameras von Qfree aus Norwegen zum Einsatz. Sie wurden ursprünglich für die Maut-Projekte in Bergen, Oslo und Trondheim entwickelt.

Die für Stockholm von den Vägswerket bestellten 700.000 Transponder zur automatischen Mautabbuchung besitzen einem Medienbericht zufolge offensichtlich nicht die nach europäischen Richtlinien auf Funkausrüstungen anzubringende CE-Kennzeichnung. Da 430.000 Transponder bereits installiert seien, könnten nur die verbleibenden 270.000 "handgestempelt" mit dem Nachweis der CE-Konformität versehen werden. Nach Auffassung der Regulierungsbehörde PTS (Post-och Telestyrelsen), die für das Funkspektrum zuständig ist, müssen auf den bereits installierten Transponderboxen nachträglich Aufkleber angebracht werden. Wer Schuld daran ist, dass die mindestens 86.000 Euro teure Vergesslichkeit passieren konnte, wird noch diskutiert. Ein IBM-Sprecher betonte, dass die PTS von Anfang an am Projekt beteiligt gewesen sei und die verwendeten RFID-Chips zertifiziert habe.

Siehe dazu: Maut in Stockholm ohne Datenschutz

Autor: (Detlef Borchers) / (jk/c't)

Quelle: Heise online, 06.01.2006

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