Als zweite europäische Hauptstadt erhebt Stockholm eine City-Maut für Autofahrer. Die Stadt will die Gebühr in einer Pilotphase bis Ende Juli testen - im September sollen die Schweden dann abstimmen, ob die Maut dauerhaft bezahlt werden muss.
An den Mautstellen registrieren insgesamt 162 Überwachungskameras die Autokennzeichen. Nach Auswertung der Daten haben die Autofahrer fünf Tage Zeit um zu bezahlen.
Ziel der Gebühr ist es, den Verkehr auf den stark befahrenen Straßen um zehn bis 15 Prozent zu senken. Dadurch soll die Luft- und somit auch die Lebensqualität verbessert werden.
Mautfotos zur Verbrecherjagd
Die so genannte "Drängelsteuer" ["Trängselsskatt"] ist bei den 760.000 Einwohnern allerdings umstritten. Jüngsten Umfragen zufolge sind fast 60 Prozent dagegen, während sich 30 Prozent dafür aussprechen.
Viele Schweden kritisieren vor allem die Kosten, die mit dem System schon in der Pilotphase verbunden sind. Der Testlauf kostet 3,8 Milliarden Kronen [rund 400 Millionen Euro].
Kritisch äußerten sich auch Datenschützer wegen der nach schwedischem Recht öffentlich zugänglichen Daten über Mautregistrierungen jedes einzelnen Autofahrers. Dies sei ein nicht akzeptabler Schritt in den Überwachungsstaat.
Die Polizei will alle Daten aus den Überwachungskameras auch für Fahndungszwecke nutzen.
Maut bald auch in Wien?
Der Verkehrsclub Österreich [VCÖ] hält eine solche Gebühr auch in heimischen Ballungszentren für sinnvoll. Damit könnte auf den Stadteinfahrten bis zu 30 Prozent Zeit gespart werden.
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Quelle: Futurezone, 03.01.2006