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Wednesday, 3.07.2024
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Das zurzeit bundesweit modernste EDV-System hält Einzug in die schleswig-holsteinische Landespolizei. Mit @rtus, so heißt die neue Technik, wird die Datenerfassung schneller und einfacher. Bislang wurde @rtus an über 2.600 Arbeitsplätzen in 147 Polizeidienststellen installiert. Ende nächsten Jahres werden alle größeren Polizeistationen (fünf Beamte und mehr) angeschlossen sein. Rund acht Millionen Euro Entwicklungskosten fallen an. Innenminister Klaus Buß gab @rtus am Donnerstag (16. September) in der Polizeiinspektion Rendsburg offiziell für den Dienstbetrieb frei. Er bezeichnete das neue Vorgangsbearbeitungssystem als "Meilenstein in der Geschichte der Polizei". Die moderne Technik werde die Arbeitsabläufe effizienter gestalten und die Qualität polizeilicher Arbeit verbessern.

"Wir haben Maßstäbe für die Polizei in Deutschland gesetzt", sagte Buß. @rtus stoße bereits jenseits der Landesgrenzen Schleswig-Holsteins auf Interesse. Nach Aussage des Ministers wird der Bundesgrenzschutz (BGS) bereits im nächsten Jahr @rtus in einer ersten Version auf seinen Dienststellen übernehmen.

Mit @rtus bekommt die Landespolizei eine EDV, mit der alle Dienststellen auf einen landesweit zentral vorgehaltenen Bestand an Daten zugreifen können. Das sind beispielsweise Strafanzeigen, Verkehrsunfälle, Vernehmungen oder Einsatzberichte. Mehrere Dienststellen können an einem Vorgang zur gleichen Zeit arbeiten. Außerdem können Vorgänge elektronisch an andere @rtus-Dienststellen zur Bearbeitung weitergegeben werden. @rtus bietet darüber hinaus auch die Möglichkeit einer intensiveren Auswertung und Analyse von Daten.

Die Beamtinnen und Beamten werden derzeit in Eutin und Kiel mit der neuen IT-Technik vertraut gemacht. Außerdem sind zwei in Polizeikreisen als PC-KW (PC-Kraftwagen) bezeichnete VW-Passat Kombi im Lande unterwegs, die mit Notebooks und Beamern bestückt sind. Dadurch kommt die gesamte IT-Schulungspalette in die Dienststellen vor Ort. Polizeibeamte aus entfernteren Regionen müssen nicht zur Schulung nach Kiel oder Eutin fahren. Reisekosten werden eingespart.

Innenminister Buß zog bei seinem Besuch in Rendsburg eine insgesamt positive Bilanz in den Bereichen, Ausstattung, Ausrüstung und Unterbringung der Landespolizei. "Wir liegen jetzt im Vergleich der Bundesländer im oberen Drittel", sagte der Minister.

Der Sanierungs- und Modernisierungsstau wurde durch die Zusammenarbeit mit der Liegenschaftsverwaltung Schleswig-Holstein (LVSH) und der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) aufgelöst. "Unsere Polizeibeamtinnen und -beamten sind nahezu überall im Land angemessen untergebracht", sagte Buß. Er nannte als Bespiele die Grundsanierung der Polizeiinspektion Husum, das Wirtschaftsgebäude der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für Bereitschaftspolizei in Eutin, das Polizeiautobahnrevier Bad Oldesloe, das Polizeibezirksrevier Kiel, das 2. Polizeirevier Kiel, die Polizeizentralstation Glückstadt sowie die Polizeiinspektionen Eutin und Plön.

Weil viele Fahrzeuge der Polizei heute nicht mehr gekauft, sondern geleast werden, konnte der Fuhrpark der Landespolizei grundlegend modernisiert werden. Ein Polizeiauto ist gegenwärtig rund 3,6 Jahre alt, vor vier Jahren lag das Durchschnittsalter der Polizeifahrzeuge noch über sieben Jahre mit steigender Tendenz. Von den 1.250 Polizeifahrzeugen werden bis zum Ende des Jahres 825 durch neue Wagen ersetzt sein.

Alle Polizeibeamten im Außendienst haben inzwischen eine persönliche Schutzweste. Dafür hat das Innenministerium rund 3,6 Millionen Euro ausgegeben. Weitere rund 715.000 Euro stellte das Innenministerium im vergangenen Jahr für die Beschaffung von schwer entflammbaren Einsatzanzügen, Einsatzhelmen und Vollkörperschlagschutz für die Alarmhundertschaften zur Verfügung. Außerdem wurden von dem Geld Zivilfahnderwesten, neutrale Warnwesten und Überlebensanzüge für die Wasserschutzpolizei gekauft.

Autor: Thomas Giebeler

Quelle: Innenministerium ds Landes Schleswig-Holstein, 16.09.2004

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