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Monday, 1.07.2024
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„Das ist mal ein Beispiel dafür, dass interkommunale Zusammenarbeit doch klappen kann“, sagte Stormarns Landrat Klaus Plöger gestern bei der Vorstellung des neuen Internet-Services „eGewerbe“, konnte sich aber einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Ich wünsche mir, dass es mit den Segebergern einfacher wird. Bei denen weiß man nie, wo sie hinrudern, mal nach Stormarn, dann wieder nach Pinneberg“, sagte Plöger in Anwesenheit von Segebergs neuer Landrätin Jutta Hartwieg.

Bei dem Modellprojekt „eGewerbe“, das gestern offiziell gestartet wurde, waren sich jedoch beide einig und schmückten es mit Adjektiven wie „richtungsweisend“ und „beispielhaft“. „Das Projekt wird auf Landesebene als Modellprojekt für ,egovernment-taugliche’ Geschäftsprozesse gesehen und kann ohne größere Aufwände auf andere Kommunen übertragen werden“, erläuterte Wolfgang Krause, Leiter des Fachbereichs Inneres bei der Kreisverwaltung Stormarn. „Sogar bundesweit betreten wir damit Neuland.“

An dem Pilotprojekt sind momentan die Kreise Stormarn und Segeberg sowie die Städte Ahrensburg und Norderstedt beteiligt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 286 000 Euro, wobei 60 Prozent von EU und dem Land Schleswig-Holstein übernommen wurden. „Weitere Kommunen haben Interesse signalisiert, möglicherweise kann der Kreis eine Anschubfinanzierung übernehmen“, so Krause weiter. Als nächstes werden sich das Amt Nordstormarn sowie die Gemeinden Großhansdorf und Barsbüttel „eGewerbe“ anschließen.

„Vor allem mittelständischen Betrieben, aber auch großen Unternehmen wird es damit viel leichter gemacht, ihr Gewerbe an-, um- oder abzumelden“, erklärt Matthias Kammer, Vorstandsvorsitzender von Dataport. Die Firma aus Altenholz hat das Verfahren zur vollständigen elektronischen Bearbeitung von Gewerbeanzeigen entwickelt. Mehrere Schritte an verschiedenen Stellen würden nun durch eine einzige vollelektronische Bearbeitung ersetzt, Zeit und Kosten gespart. Den Service gibt es unter http://service.schleswig-holstein.de.

In Ahrensburg und Norderstedt sind mittlerweile jeweils alle ortsansässigen Unternehmen in das elektronische Gewerberegister eingepflegt worden. Zunächst steht der Service ausschließlich Behörden zur Verfügung. In einem nächsten Schritt sollen auch Bürger Einsicht und Auskunft über Firmen erhalten können – wie beim Melderegister gegen eine Gebühr von zehn Euro. Anfang des kommenden Jahres könne auch dieser Service angeboten werden, so Wolfgang Krause. Datenschutzrechtlich sei dabei alles abgesichert.

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Autor(en)/Author(s): Markus Carstens

Quelle/Source: Lübecker Nachrichten, 14.10.2008

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