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Wednesday, 3.07.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Wunschkennzeichen reservieren oder den Katalog der Stadtbibliothek durchstöbern: An einigen Stellen arbeitet die Stadtverwaltung schon online. Am Freitag wurde der Grundstein für weitere Möglichkeiten gelegt. Das Meldewesen bekommt eine neue Software, die auch Schnittstellen zum Internet besitzt.

Das Unternehmen Dataport – Anstalt des Öffentlichen Rechts mit Sitz in Altenholz bei Kiel - erhält den Auftrag für ein neues EDV-gestütztes Einwohnersystem in der Hansestadt Lübeck. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung, die von der Hansestadt in den vergangenen Wochen durchgeführt wurde. Die Umstellung auf das neue System wird zum 1. Januar 2007 erfolgen, teilte Bürgermeister Bernd Saxe zusammen mit Innensenator Thorsten Geißler im Rathaus anlässlich der offiziellen Auftragserteilung mit.

Dann wird auch die erste neue Online-Möglichkeit ans Netz gehen: Die Einholung von Meldeauskünften. Langsam soll dann das virtuelle Rathaus entstehen. Noch gebe es viele Hindernisse, so Innensenator Thorsten Geißler. Die Idendifizierung des Antragstellers und das Bezahlsystem machten noch Probleme. Deshalb könne man noch nicht angeben, wann weitere Behörden-Gänge online erledigt werden können. "Den elektronischen Versand eines Ausweises zum Ausdrucken zu Hause wird es aber nicht geben", scherzte Bürgermeister Bernd Saxe.

Das Investitionsvolumen beläuft sich insgesamt auf rund 250 000 Euro. Die neue Lösung wird den erweiterten gesetzlichen Anforderungen im Melde- und Passwesen entsprechen und unter anderem als Basis für E-Government-Anwendungen dienen.

Zurzeit werden über die sechs städtischen Stadtteilbüros insgesamt 2,4 Millionen Datensätze aus den Bereichen Einwohnerwesen, Lohnsteuer, Pass- und Ausweiserstellung verwaltet. Zugriff auf die Daten haben die 38 Mitarbeiter in den Stadtteilbüros und weitere rund 600 autorisierte Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Mit dem Verfahren OK.EWO wird künftig auch in der Hansestadt Lübeck ein System eingesetzt, das sich bereits in vielen anderen Kommunen in Schleswig-Holstein und bundesweit im Einsatz bewährt hat.

Bislang setzte die Hansestadt Lübeck ein Großrechnerverfahren ein, dass 1977 selbst entwickelt und weiterentwickelt wurde. Das Verfahren wird zum Jahresende vom neuen OK.EWO abgelöst. Grund für die Ausschreibung war die Untauglichkeit des Großrechnerverfahrens für bürgerfreundliche E-Government-Anwendungen sowie geänderte melde-, pass- und steuerrechtlicher Vorschriften, die zum Teil am 1. Januar 2007 in Kraft treten, die in das in das alte System nicht mehr eingearbeitet werden konnten. So ist beispielsweise zukünftig ein Datenaustausch mit anderen Behörden zwingend für alle Meldebehörden vorgeschrieben. Pass- und Personalausweisanträge sollen dann der Bundesdruckerei in Berlin auf elektronischem Wege übermittelt werden.

Mit dem neuen System wird die Erteilung von einfachen Melderegisterauskünften über das Internet möglich sein. Die Bearbeitung von Führungszeugnis-Anträgen wird beschleunigt. Die Bürgerinnen und Bürger kommen künftig in den Genuss von deutlich kürzeren Bearbeitungszeiten und werden ihre beantragten Dokumente schneller erhalten.

Mit der Einführung von OK.EWO wird anstelle des Großrechnerverfahrens auf eine PC-gestützte "Client-Server-Lösung" umgestellt, die durch den städtischen Bereich Informationstechnik betreut und verwaltet wird. Gleichzeitig wird die federführend vom Bereich Informationstechnik betriebene Modernisierung der Computertechnik der Stadtverwaltung konsequent voran getrieben. Zum ersten Mal wird nun ein eigenentwickeltes Kernverfahren durch eine zukunftsorientierte Standardlösung abgelöst. Das spart insbesondere Betriebskosten und erleichtert den Austausch mit anderen Behörden.

Besonders erfreut zeigt sich Bürgermeister Saxe darüber, dass sich bei der Ausschreibung Dataport durchgesetzt hat. "Seit 2003 arbeiten wir auf verschiedenen Gebieten exzellent mit Dataport zusammen. Das Unternehmen bietet Lösungen, die uns helfen, unsere IT-Landschaft fit für die Zukunft und ein Stück weit bürgernäher zu machen. Das ist am Ende auch ein wichtiger Standortfaktor," so Lübecks Bürgermeister. Der für die Stadtteilbüros zuständige Senator Geißler ergänzt: "Es war höchste Zeit, auf ein modernes Verfahren umzustellen, das uns ermöglicht, unser E-Government – Angebote für die Kunden deutlich ausbauen zu können. Verwaltung im 21. Jahrhundert heißt, Dienstleistungen auf dem Niveau des 21. Jahrhunderts liefern zu können. Mit OK.EWO ist uns hier ein großer Schritt in Richtung Zukunft gelungen."

Autor(en)/Author(s): Presseamt der Hansestadt Lübeck

Quelle/Source: HL-live, 10.08.2006

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