Hampel ließ diesen Anlaufpunkt auf drei Plätze erweitern, so dass die häufigsten Anliegen von Einwohnern an einer Stelle gebündelt wurden. Damit eine vernünftige Reihenfolge eingehalten wurde, ließ der Verwaltungschef eine Ampel installieren, die signalisierte, ob ein Mitarbeiter frei war.
Es war aber schon eine sehr enge Situation, sagt Hampel. Nicht sehr bürgerfreundlich und auch vom Datenschutz nicht optimal. Wer in dem kleinen Raum stand, bekam automatisch mit, was derjenige vor einem zu erledigen hatte.
Diesem Problem wurde nun Abhilfe geschaffen. Wer in die Bürgerdienste kommt, landet an einem halbrunden Tresen bei Birgit Fennert. Die frühere Vorzimmerdame des Bürgermeisters ist jetzt Leiterin der Bürgerdienste. Sie schickt die Ankömmlinge entweder in eine Wartezone mit Zeitschriften für die Erwachsenen und Spielzeug für die Kinder oder bringt sie gleich in eine hinten im Raum angelegte Sitzecke. Von dort holen die drei Sachbearbeiterinnen Manuela Lange, Renate Henck und Ellen Erdmann ihre Besucher dann ab und führen sie zu den Schreibtischen.
Die Arbeitsplätze stehen jetzt so weit auseinander, dass niemand mehr Angst um seine Privatsphäre haben muss. Wem das alles aber immer noch nicht diskret genug ist, kann sich in ein separates Backoffice führen lassen. Dorthin können sich die Mitarbeiterinnen auch zurückziehen, wenn sie mal etwas in aller Ruhe abarbeiten müssen, erklärt Hampel.
Um den bislang 52 Quadratmeter großen Raum auf 124 Quadratmeter zu erweitern, musste der gesamte Flur im Erdgeschoss weichen. Vorteil: Im Büro ist es durch die zusätzlichen Fenster auf der rechten Seite viel heller. Nachteil: Der Flur fehlt als Durchgangsstrecke. Damit die Rathaus-Mitarbeiter, die in den hinter den Bürgerdiensten gelegenen Büros der Abteilungen für Soziales und Bauen arbeiten, nicht ständig durch den Raum laufen, haben sie von Hampel die Anweisung erhalten, einen Umweg über den 1.Stock in Kauf zu nehmen. Als nächste Ausbaustufe der Bürgerdienste kann sich Hampel das so genannte E-Government vorstellen - dann können sich Einwohner selber per Computer ummelden. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
Quelle: Segeberger Zeitung, 09.09.2005