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Wednesday, 3.07.2024
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Weniger Bürokratie: Landrat Gorrissen begrüßt Vorstoß des Finanzministeriums

Das ist eine interessante Idee, die aber sehr genau im Detail erörtert werden muß." So kommentiert Segebergs Landrat Georg Gorrissen den Plan des schleswig-holsteinischen Finanzministeriums, wonach Schleswig-Holsteiner ihre Autos von Mitte nächsten Jahres an elektronisch zulassen können. "Dann könnten zeitraubende Besuche in den Zulassungsstellen der Kreise entfallen", sagte Klaus Schlie, Staatssekretär für Verwaltungsmodernisierung und Entbürokratisierung, als er das Projekt jetzt vorstellte. Schlie verfolgt zwei Ziele: Er will die Verwaltung bürgerfreundlicher machen und Kosten sparen. "Da sitzen wir absolut im gleichen Boot", sagt Gorrissen, der mit der Segeberger Kreisverwaltung bundesweit zu den Vorreitern der elektronischen Verwaltung, dem E-Government, zählt. Gerade erst wurde im Kreishaus die "digitale Bauakte" eingeführt: Bauherren können per Internet sehen, welche Hürden ihr Bauantrag schon genommen hat und den Fortgang der Bearbeitung jederzeit verfolgen. Das spart Telefonate, Schriftwechsel, Wege und Zeit. Die Nerven werden geschont. Voraussichtlich vom nächsten Jahr an können Bauanträge auch online gestellt werden.

Den wesentlichen Vorteil der elektronischen Kfz-Zulassung sieht Gorrissen in der Dezentralisierung: "Wenn die Rathäuser die Anmeldung übernehmen, sind die Autofahrer nicht mehr auf die beiden Zulassungsstellen in Bad Segeberg und Norderstedt angewiesen." Voraussetzung für kurze Wege sei aber, daß die Schilder-Händler in direkter Nähe sind. Die seien ebenso unverzichtbar wie Mitarbeiter, die kontrollieren, ob das Auto verkehrstauglich ist und das Kennzeichen auch an das dafür vorgesehene Fahrzeug geschraubt wird.

Wer ein Auto zulassen will, könne sich per Internet bei seiner Stadt oder Gemeinde melden. Dann bekäme er eine Nummer, mit der er wiederum ins Rathaus fährt und dort den restlichen Vorgang wie bisher erledigt.

"Wahrscheinlich ist, daß sich die Schilder-Händler nur in größeren Orten ansiedeln, weil sich das Geschäft sonst für sie nicht lohnt", sagt der Landrat. Er will jetzt mit Schlie Kontakt aufnehmen und ihm die Erfahrungen der Segeberger Kreisverwaltung mit dem E-Government zur Verfügung stellen. "Wir wären auch bereit und gerüstet, die elektronische Zulassung in einem Modellprojekt zu testen", sagt Gorrissen.

Autor: ms

Quelle: Hamburger Abendblatt, 22.08.2005

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