"Wasserstandsmeldungen" lehne er ab. Der Staatssekretär, der als Oppositionspolitiker die rot-grüne Landesregierung immer wieder zu entschlossenem Handeln aufgefordert hatte, räumte aber ein, "dass es nicht ganz so schnell geht, wie ich gedacht habe". Er habe das Amt aber nicht angetreten, "nur um auch noch etwas abzubekommen", sondern sei entschlossen, bürokratische Hindernisse abzubauen. Der Vorstoß im Kraftfahrzeugbereich ist für Schlie deshalb auch eine Art Vorzeigeprojekt, an dem er zugleich die Vorzüge der elektronischen Verwaltung Stichwort e-government deutlich machen möchte. Sein Plan: Bisher sammelt und verwaltet jeder Kreis seine Daten noch gesondert und meldet sie an das Bundeskraftfahrzeugamt weiter. Nach Ansicht von Schlie könnten die Daten per Mausklick aber auch von jeder Verwaltung direkt nach Flensburg übermittelt werden. Mehr noch: Autohändler, die ihren Kunden den Weg abnehmen, sollen die Möglichkeit erhalten, den Behördengang komplett über das Internet abzuwickeln.
Allerdings: Was so einfach klingt, könnte in der Praxis noch eine ganze Reihe von Fragen aufwerfen. Bernd Schweitzer, Geschäftsführer des Kraftfahrzeug-Gewerbeverbandes, zeigte sich von dem Vorstoß des Ministeriums jedenfalls überrascht. "Grundsätzlich begrüßen wir natürlich jeden Versuch, Kunden und Unternehmen das Leben leichter zu machen", erklärte der Jurist. Er mahnte aber zugleich, dass der "sensible Umgang mit hochsicherheitsrelevanten Dokumenten" auch in Zukunft gewährleistet sein müsse. Denn: "Das ist ein eingefahrenes System."
Autor: std
Quelle: Kieler Nachrichten, 16.08.2005