Ein neuer Online-Wegweiser soll Bürgern und Unternehmen den Kontakt mit sächsischen Behörden erleichtern. Dazu wurde am Montag in Dresden das Internetportal Amt24.Sachsen.de freigeschaltet. Für acht typische Verwaltungsvorgänge (Geburt, Heirat, Rund um das Fahrzeug, Personalausweis/Reisepass, Sterbefall, Umzug, Unternehmensgründung und Außenhandel) sind die kommunalen und landesspezifischen Behördenabläufe in Sachsen ab sofort rund um die Uhr im Internet abrufbar. Das so genannte Lebenslagenportal zeigt auf, welche Behördenwege ein Paar vor dem Schritt zum Traualtar zu absolvieren hat, oder welche Formalia bei der Änderung der Adresse im Personalausweis zu beachten sind. Ministerpräsident Georg Mildbradt sieht in dem virtuellen Behördenführer "einen Meilenstein auf dem Weg zur Modernisierung der sächsischen Verwaltung". Dazu müssen nun noch die Einwohner zwischen Vogtland und Oberlausitz das Portal annehmen.
Die Möglichkeiten der Plattform
Neben der Lektüre von ausführlichen Ablaufbeschreibungen dürfte insbesondere der Ausdruck von relevanten Formularen eine Erleichterung für die User des Portals bedeuten, da sich hier zumindest ein Gang zum jeweils zuständigen Amt einsparen lässt. Der Webauftritt Amt24, bisher nur für die Länder Baden-Württemberg und Saarland online, bietet in seiner sächsischen Variante derzeit 166 Beschreibungen von Verwaltungsverfahren, circa 200 Online-Formulare und Daten zu 4.000 Behörden; vom Amtsgericht Annaberg bis zum Zweckverband Abwasser Rothenburg mit Adressen, Rufnummern, Ansprechpartnern sowie einer detaillierten Routenplanung von der eigenen Haustür aus.
Weitere Verbesserungen in der Zukunft geplant
Die von den Landes- und Kommunalbehörden an spezifische Gegebenheiten und Bedürfnisse anpassbare Software soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt erweitert werden. Für die Zukunft plant der Freistaat Sachsen eine Ausdehnung der abrufbaren "Lebenslagen" von bisher acht auf über 50. Dann hätten die Bürger Zugriff auf über 1.000 Verfahrensbeschreibungen. Zum Ausbau und zur Verbesserung des Systems arbeitet das sächsische Portal mit denen in Baden-Württemberg und dem Saarland zusammen. So sollen Nutzer künftig auch ihre Formulare per Mail senden können. Bislang ist das noch nicht möglich - die ausgefüllten Formulare müssen nach wie vor ins Amt geschickt oder dort abgegeben werden.
Quelle: mdr, 12.09.2005
